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Deutsches Forschungsnetz kann griddeln

Die vierte Generation des superschnellen Forschungsnetzes in Deutschland beherrscht die Arbeit in Grids genauso wie andere Arten der Zusammenarbeit von Wissenschaftlern. Sie müssen dazu nur an das Netz ‘X-WiN’ angeschlossen sein, das vom ‘Verein zur Förderung des Deutschen Forschungsnetzes (DFN)’ angeboten wird.

X-WiN soll das erste eigene Glasfaser-Netz für die Datenkommunikation von Hochschulen und Forschungsinstituten in Deutschland sein. Sie erhalten damit Anschlusskapazitäten von bis zu 10 Gbit/s und frei skalierbare Kernnetzkapazitäten, die bei Bedarf bis in den Terabit-Bereich erweitert werden können. Genau deshalb ist auch der Aufbau von Grids, die Kopplung von Supercomputing-Zentren in ganz Europa oder die Installation von VPNs für internationale Science-Communities möglich.

Das Netz ist dabei aber keine Insellösung für Deutschland. Dies gilt für die Verbindungen in die internationalen Wissenschaftsnetze in Europa, Nord- und Südamerika und den Asien-Pazifikraum ebenso wie für die internationale Kompatibilität in Deutschland entwickelter Dienste und Services. Zur Realisierung seiner Außenanbindungen ist das X-WiN an das von der EU geförderte Vernetzungsprojekt ‘GÉANT2’ angeschlossen, das alle nationalen Wissenschaftsnetze in Europa verbindet und auch Verbindungen zu US-Wissenschaftsnetzen herstellt.

X-WiN setzt sich aus drei untereinander verbundenen Ringstrukturen zusammen, die auf einer Basis von vertraglich gebundenen Glasfasern funktionieren. Die Übertragungsleistungen in diesem Netz sind nahezu frei skalierbar, so dass bei Bedarf auch Anschlussbandbreiten mit einem Vielfachen von 10 Gbit/s bereitgestellt werden können. Vier dieser Anschlüsse werden bis Ende Januar bereits geschaltet sein.

Das Kernnetz des X-WiN wurde nach einer etwa zweijährigen Vorbereitungszeit am 1. Januar 2006 in Betrieb genommen. Es verbindet mehr als 500 Hochschulen und Forschungseinrichtungen. Mehr als 2,5 Millionen Studierende, Wissenschaftler und Mitarbeiter in den Hochschulen und Forschungseinrichtungen benutzen das Wissenschaftsnetz täglich für ihre Arbeit. Die Bandbreite im Kernnetz des X-WiN kann beim derzeitigen Stand der Technologie auf bis zu 1,6 Terabit pro Sekunde pro Verbindung erweitert werden. Dies entspricht einer Datenmenge, die von mehr als zwei Millionen unter Idealbedingungen betriebenen DSL-Anschlüssen gleichzeitig erzeugt würde. Spezielle Roaming-Abkommen erlauben den Zugriff auch von unterwegs.

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Silicon-Redaktion

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