T-Systems und Krankenkassen streiten um Fehlbuchungen
Einige große Krankenkassen haben den IT-Dienstleister T-Systems für Fehlbuchungen in Millionenhöhe verantwortlich gemacht.
Einige große Krankenkassen haben den IT-Dienstleister T-Systems für Fehlbuchungen in Millionenhöhe verantwortlich gemacht. Die Probleme betreffen die Abbuchung von Sozialversicherungsbeiträgen, die T-Systems als Dienstleister für Krankenkassen wie die AOK, Barmer, DAK und die Techniker Krankenkasse übernommen hat. Sprecher der Barmer und der Techniker Krankenkasse machten gegenüber stern.de den IT-Dienstleister für die Fehlbuchungen verantwortlich. Diese Äußerungen wies eine Sprecherin von T-Systems gegenüber silicon.de zurück. Die Krankenkassen hätten zuwenig Datenkapazität bestellt, sagte sie.
Hintergrund des Streits ist, dass die Berliner Regierung zum Januar den Modus geändert hatte, in dem Unternehmen die Beiträge abzuführen haben. Bisher waren die Beiträge bis zum 15. Tag des Folgemonats zu überweisen. Jetzt sind sie bereits am drittletzten Bankarbeitstag des Monats fällig. Um die vorgezogene Zahlung zu erleichtern, hatte Berlin zugestanden, die Januar-Zahlung auf die kommenden sechs Monate zu verteilen. Um von dieser ‘Sechstelungs-Regelung’ zu profitieren, mussten die Firmen jedoch eine so genannte ‘Null-Meldung’ abgeben.
Diese – über T-Systems – elektronisch abgegebenen Meldungen seien nur zu einem Viertel bei den Krankenkassen eingetroffen, monierten diese. Die Kassen hätten daraufhin die Sozialbeiträge geschätzt und vom Bankkonto der Unternehmen abgebucht. Diese ungeplanten Abbuchungen dürften dazu führen, dass viele Firmen die Kreditlinie überschritten oder Überziehungszinsen zahlen müssten, hieß es. Die Unternehmen könnten jedoch so genannte Erstattungsanträge abgeben.