SAP wird Indien zu teuer
Indien ist derzeit einer der größte Entwicklungsstandorte von SAP, die rapide steigenden Kosten in dem Billiglohnland bereiten den Walldorfern jedoch Kopfzerbrechen.
Wenige Tage nachdem SAP-Chef Henning Kagermann seine ehrgeizigen Pläne bis zum Jahr 2010 der Öffentlichkeit präsentierte, hat er jetzt klar gemacht, was diese Ziele gefährdet: “Indien wird langsam teuer”, sagte Kagermann gegenüber der Financial Times Deutschland und plant, die Entwicklungskapazitäten in China und Osteuropa deutlich auszubauen.
Indien ist derzeit einer der größte Entwicklungsstandorte von SAP, die rapide steigenden Kosten in dem Billiglohnland bereiten den Walldorfern jedoch Kopfzerbrechen. “Wir haben uns vorgenommen, dort nur noch eine bestimmte Zahl an Mitarbeitern einzustellen und uns dann nach anderen Lokationen umzuschauen.”
In China beschäftigt der Konzern derzeit nur wenige Entwickler. “Das wir nicht so viel Entwicklung in China haben, hat natürlich damit zu tun, dass der Schutz geistigen Eigentums nicht so ist wie in anderen Ländern. Das wird uns aber nicht abhalten, auch in China mehr zu machen”, sagte Kagermann. Zudem sehe er Anzeichen, dass sich China beim Schutz geistigen Eigentums bewege.
Asien ist für SAP einer der stärksten Wachstumsmärkte – zudem kann dort deutlich billiger produziert werden als beispielsweise im Heimatland Deutschland. Dank des anhaltenden Booms der indischen IT-Industrie werden aber auch dort Fachkräfte langsam rar und teuer. In der Folge steigen die Gehälter rapide und die Fluktuation ist hoch. Gerade das Gegenteil dieser beiden Faktoren sieht Kagermann auch als Pluspunkt für Osteuropa. Hinzu komme die durchwegs gut ausgebaute Infrastruktur – anders als in Indien.