Erster Schädling für Java-fähige Handys entdeckt

Die Virenanalytiker der russischen Sicherheitsfirma Kaspersky haben ein erstes Schadprogramm für Mobiltelefone mit Java-Unterstützung entdeckt. Das Schadprogramm namens Redbrowser.a kann nicht nur Smartphones infizieren, sondern sämtliche Mobiltelefone, die die Java-Plattform unterstützen. Der Schädling maskiert sich als ein Programm, mit dem Anwender angeblich WAP-Seiten aufrufen können, ohne dass sie dafür einen speziellen WAP-Zugang einrichten müssen.

Dies lasse sich mit Hilfe kostenloser SMS-Mitteilungen bewerkstelligen, verspricht das Schadprogramm. Tatsächlich verschickt der Trojaner jedoch Kurzmitteilungen an kostenpflichtige Mobile Services – pro SMS wird das Kundenkonto mit 5 bis 6 Dollar belastet. Zielscheibe von Redbrowser.a sind derzeit Kunden der größten russischen Mobilfunkanbieter MTS, Beeline und Megafon.

Der Trojaner kann über das Internet auf Mobiltelefone gelangen, aber auch über Bluetooth-Verbindung oder vom PC aus. Mit Hilfe von Telefon-Standard-Utilities kann der Schädling jedoch recht einfach deinstalliert werden. Nach Angaben von Kaspersky wurde bislang nur eine Modifikation von Kaspersky entdeckt –  mit hoher Wahrscheinlichkeit würden jedoch weitere Versionen dieser Schadprogamm-Art im Internet kursieren. Redbrowser sei ein Zeichen dafür, dass die Virenschreiber ihre “mobile Reichweite” erweitert haben und nun nicht mehr nur teure Smartphones bedrohen.

Silicon-Redaktion

Recent Posts

IT 2025: IT-Führungskräfte erwarten massiven KI-Ruck

Einsatz von KI-Lösungen wirbelt auch in deutschen Unternehmen die Liste der Top-Technologieanbieter durcheinander.

60 Minuten ago

Sofortzahlungen im Wandel: Sicherheit und KI als treibende Kräfte

Echtzeitüberweisungen erfüllen die Erwartungen der Nutzer an Geschwindigkeit, sind jedoch anfällig für spezifische Sicherheits- und…

4 Stunden ago

Blockaden und Risiken bei APM-Projekten vermeiden

Application Portfolio Management (APM) verspricht Transparenz, mehr IT-Leistung und Effizienz – theoretisch.

2 Tagen ago

BSI-Bericht: Sicherheitslage im Cyberraum bleibt angespannt

Im Berichtszeitraum Mitte 2023 bis Mitte 2024 wurden täglich durchschnittlich 309.000 neue Schadprogramm-Varianten bekannt.

3 Tagen ago

KI-Hype in der Cybersicherheit – oder besser doch nicht?

KI kommt in der Cybersicherheit zum Einsatz, etwa um Abweichungen im Netzwerkverkehr zu identifizieren. Ist…

3 Tagen ago

Netzwerksegementierung schützt vor Angriffen über die OT

Ungepatchte und veraltetete Maschinen-Software ist ein beliebtes Einfallstor für Hacker, warnt Nils Ullmann von Zscaler…

4 Tagen ago