Microsoft will sich im Mittelstand profilieren
Microsoft versucht die Bedürfnisse des Mittelstands aus dessen Sicht anzugehen. Dazu gehören Interaktionen zwischen Produkten, neuer Software und Services. Und ein Leitfaden, wie der Mittelstand aus Sicht des Konzerns vorgehen soll.
Sie sollen sich beispielsweise über das Internetportal ‘kleineunternehmen.de’ mit Mircosoft beschäftigen. Das Portal zieht nach eineinhalb Jahren laut Hegerth eine positive Bilanz. Hierüber soll künftig auch die neue, kostenfreie Entscheidungshilfe ‘Small Business +’ angeboten werden, die die bestehenden Inhalte des Portals ergänzen soll. Mittelständler geben hier ein einfaches Profil ein und erhalten aus der Mittelstands-Reihe des Konzerns die passende Lösung angeboten, aber auch Online-Schulungen und Trainingsangebote. Der Konzern hat schließlich laut Hegerth verstanden, dass im kleinen Betrieb oft der Geschäftsführer automatisch als IT-Leiter fungiert, aber nicht dessen Möglichkeit hat, sich auf die IT zu konzentrieren und technisch am Ball zu bleiben. Dafür, so Hegerth, brauche er Unterstützung. Und die bekomme er aus Redmond.
Eingebettet in die Microsoft-Welt soll sich der Kunde beispielsweise für die neue Version von ‘Dynamics AX 4.0’ entscheiden. Die kaufmännische Unternehmenssoftware – ehemals hieß die Reihe ‘Axapta’ – soll vor allem einen Zahnradmechanismus in die Softwarelandschaft bringen. Die Version 4.0 soll als zentraler Punkt wirken, wenn die ERP-Bauteile (Enterprise Resource Planning) in die Welten von Office 2003 oder die Server-Familien von Microsoft eingreifen. Rollenbasierte Nutzersteuerung, Arbeit mit strukturierten und unstrukturierten Daten über Portaltechnik, Business-Intelligence-Funktionen (BI) und Ansatzpunkte für den Aufbau von Web Services sind bereits enthalten.
Die Version soll dabei auch Microsoft selbst helfen: Bis 2008 will der Konzern schließlich seine kaufmännischen Lösungen mit den klassischen Microsoft-Lösungen verzahnt haben. In der ersten Welle bis 2007, beschreibt Peter Ruchatz, Direktor Business Solutions bei Microsoft, sollen auf Basis von ‘Windows SharePoint Portal Services’ Web-Portale aufgesetzt werden; neue BI-Tools in Dynamics AX 4.0 sollen durch ‘SQL Server Reporting Services’ die direkte Datenbewertung aus dem ERP-System sicherstellen; die Nutzung einer Anwendung oder ihrer Daten aus einer anderen heraus kann über Web Services erfolgen, die bereits mitgeliefert werden oder weitergebaut werden können; Unterstützung von Radio Frequency Identification (RFID) ist integriert. So erhalten die Anwender ihm zufolge “eine möglichst produktive und einfache Arbeitsweise bei gleichzeitiger transparenter Abbildung komplexester Anforderungen”.
Auf diese Weise will Microsoft laut Robert Helgerth dem Mittelstand und seinen Fragen beikommen, denn: “Mehr als 99 Prozent der deutschen Unternehmen zählen zum Mittelstand, sie beschäftigen etwa 70 Prozent der Arbeitnehmer und erwirtschaften knapp die Hälfte des Bruttosozialprodukts.” Der Konzern ist allerdings immer noch auf dem Weg und noch nicht fertig damit, den Mittelstand in allen Facetten anzusprechen. Die mehr als 25.000 Mittelstands-Partner spielen dabei eine große Rolle.