AMD verlangt Dokumente von Skype
Anwälte des Chipherstellers AMD haben den VoIP-Spezialisten Skype zur Offenlegung der Details einer Vereinbarung mit Intel aufgefordert.
Skype hatte im Februar eine neue Funktion für die Software Skype 2.0 angekündigt. Nutzer von Laptops, die mit Prozessoren vom Typ Intel Centrino Duo ausgestattet sind, können damit kostenlose Konferenzgespräche mit bis zu zehn Teilnehmern durchführen. AMDs Dual-Core-Prozessoren werden von der neuen Skype-Funktion dagegen nicht unterstützt.
AMD will diese Vereinbarung offenbar für die laufende Klage gegen Intel nutzen. Diese hatte AMD Juni 2005 beim Federal District Court in Delaware eingereicht. Intel habe seine Marktmacht ausgenutzt und setze auf unfaire Geschäftspraktiken, hieß es von AMD.
Im Fall der Vereinbarung mit Skype vermute man, dass Intel den VoIP-Spezialisten durch die Gewährung bestimmter Vorteile dazu gebracht habe, die neue Funktion nur für Intel-Prozessoren anzubieten, sagte Chuck Diamond, Anwalt bei O’Melveny & Myers und AMD-Rechtsbeistand im Verfahren gegen Intel, in US-Medien. Die Gesetze verlangten von Intel jedoch, Wettbewerb zuzulassen. Das treffe auch zu, wenn Anreize nicht-finanzieller Natur gewährt wurden.
Sowohl Intel als auch Skype wollten das Ersuchen der AMD-Anwälte zunächst nicht kommentieren. Ein Intel-Sprecher sagte lediglich, es gebe in Intels Dual-Core- Prozessoren kein Feature, das speziell auf die Leistungssteigerung von VoIP-Software wie Skype ausgerichtet sei.