Lange Zeit waren Weblogs die gefeierten Wunderkinder der Branche – doch eine neue Umfrage attestiert den Tagebüchern Bedeutungslosigkeit. Die Studie der Meinungsforscher von Gallup hat ergeben, dass 66 Prozent der Internet-Nutzer in den USA gar keine Blogs lesen. Dabei gelten gerade die USA als Vorreiter der Blogosphäre. Doch nur 9 Prozent gaben an, regelmäßig ein Online-Tagebuch zu lesen, 11 Prozent lesen sie gelegentlich und 13 Prozent selten. Die Leserzahl der US-Blogs liege damit “zwischen null und negativ”, so die Schlussfolgerung von Gallup.
Zwar verbringen die Nutzer laut Gallup immer mehr Zeit im Internet – nutzen diese aber für die ewig gleichen Dinge wie E-Mail, Nachrichten und Wetter, Einkaufen und Reisebuchungen. Die Lust, Neues auszuprobieren ist dagegen offenbar nur gering – so landeten im Ranking der beliebtesten Aktivitäten im Netz Blogs lediglich auf Platz 13.
Nach Angaben der Blog-Suchmaschine Technorati gibt es weltweit derzeit rund 28 Millionen Weblogs – diese Zahl verdopple sich alle fünf Monate. Allerdings können die wenigsten Blog-Betreiber mit ihrer Seite Geld verdienen. Was auch daran liegt, dass in einem Großteil das Leben des Betreibers im Mittelpunkt steht. Das sei für ein breiteres Publikum offenbar nicht interessant, hieß es von Gallup. Manche Branchenbeobachter sprechen deshalb bereits von einer “Abenddämmerung” bei Weblogs.
Viele Blogger argumentieren jedoch, dass der Einfluss der Blogs unmessbar größer ist, als die statistische Anzahl der Leser vermuten lasse. Denn Blogs hätten einen überproportionalen Einfluss auf Meinungsbildner, politische Insider und moderne Nachrichtenmedien.
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