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SAP soll IG-Metall-Betriebsrat bekommen

Die Walldorfer SAP AG hatte bislang keinen Betriebsrat. Das soll sich jetzt ändern. Die IG-Metall-Mitglieder bei dem Softwarekonzern wollen neue Zeiten. Daher laden sie alle Kollegen gemeinsam mit der Gewerkschaft am kommenden Mittwoch in die Firmenkantine zur Versammlung. Die soll die Betriebsratswahl einleiten. Das Management hat vor diesem Wandel Angst.

Wörtlich sagte SAP-Mitgründer Dietmar Hopp, er fürchte sich vor einem “fremdgesteuerten Betriebsrat”. Was er damit meint ist, dass die Gewerkschaft mit am Tisch sitzt. Bislang, so sagte er gegenüber dem Magazin Wirtschaftswoche Online, hätten die Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat die Interessen der Arbeitnehmer vertreten. Diese SAP-Kultur sieht er dadurch in Gefahr, dass IG-Metall-Mitglieder die Wahl angestoßen haben und durchführen wollen. Die Gewerkschaft dürfe den “Erfolgskurs der SAP” nicht behindern. Die Gewerkschaft hatte bereits seit längerem eine Website mit Arbeitnehmerinfos für die SAPler eingerichtet.

Wörtlich sagte Hopp: “Die Einrichtung eines Betriebsrates darf keiner behindern, aber ein von der IG Metall gesteuerter Betriebsrat widerspräche jeder Vernunft und passt nicht zur SAP-Kultur. Ich bin stolz darauf, dass die SAP in über 30 Jahren ohne einen Betriebsrat zu einem Weltunternehmen geworden ist. Bei der SAP haben wir es immer so gehalten, dass wir uns bei Problemen an einen Tisch gesetzt haben, um sie gemeinsam zu lösen.”

An diesem Tisch ist ihm zufolge kein Platz für die IG Metall. Die Mitarbeiter werden am Aschermittwoch entscheiden. Dann soll erst mal ein Wahlvorstand gewählt werden. Ob ein Betriebsrat künftig die deutschlandweit mehr als 13.000 Arbeitnehmer (weltweit sind es 36.000) vertreten soll und wie dieser zusammengesetzt sein wird, liegt bei ihnen – weder bei Dieter Hopp noch bei der IG Metall.

Silicon-Redaktion

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