Microsoft widerspricht Südkoreas Anti-Kartell-Beschluss

Südkoreas Wettbewerbshüter bekräftigen ihr Vorgehen gegen Microsoft. Redmond legt jedoch Widerspruch ein. Die südkoreanische Kartellbehörde hat ihre vorläufige Anti-Kartell-Entscheidung gegen Microsoft vom Dezember 2005 jetzt endgültig in Kraft gesetzt. Redmond wird damit zur Zahlung von 33,6 Millionen Dollar verpflichtet. Als Grund führen die Kartellbehörden unfaire Geschäftspraktiken an.

Ab dem 24. August 2006 hat der Konzern in Südkorea zudem zwei neue Versionen des Betriebssystems Windows anzubieten. Eine Variante darf nicht die Software Media Player und Windows Instant Messenger beinhalten. Die andere Version soll Links beinhalten, die es den Anwendern gestatten, zu dieser Microsoft-Software konkurrierende Lösungen einfach herunterzuladen.

Microsoft kündigte derweil an, gegen die Entscheidung der Kartellbehörde Berufung einzulegen. Die Widerspruchsfrist beträgt 30 Tage. Südkorea gehe mit seiner Entscheidung viel weiter als die Europäische Kommission mit ihrem Anti-Kartell-Beschluss, hieß es in einer Mitteilung aus Redmond.

Trete die Entscheidung Südkoreas in Kraft, sei Microsoft gezwungen, für den südkoreanischen Markt zwei neue Windows-Versionen zu entwickeln und zu vermarkten. Ob das im Interesse der Verbraucher sei, sei zweifelhaft. Windows erlaube es bereits, mit Microsoft-Software konkurrierende Instant Messenger und Media Player zu nutzen.

Silicon-Redaktion

Recent Posts

Blockaden und Risiken bei APM-Projekten vermeiden

Application Portfolio Management (APM) verspricht Transparenz, mehr IT-Leistung und Effizienz – theoretisch.

2 Tagen ago

BSI-Bericht: Sicherheitslage im Cyberraum bleibt angespannt

Im Berichtszeitraum Mitte 2023 bis Mitte 2024 wurden täglich durchschnittlich 309.000 neue Schadprogramm-Varianten bekannt.

3 Tagen ago

KI-Hype in der Cybersicherheit – oder besser doch nicht?

KI kommt in der Cybersicherheit zum Einsatz, etwa um Abweichungen im Netzwerkverkehr zu identifizieren. Ist…

3 Tagen ago

Netzwerksegementierung schützt vor Angriffen über die OT

Ungepatchte und veraltetete Maschinen-Software ist ein beliebtes Einfallstor für Hacker, warnt Nils Ullmann von Zscaler…

4 Tagen ago

KI-Bluff bei AIOps erkennen

Die Auswahl einer Lösung sollte anhand von echten Leistungsindikatoren erfolgen, um echte KI von Behauptungen…

4 Tagen ago

Klinikum Frankfurt an der Oder treibt Digitalisierung voran

Interdisziplinäres Lenkungsgremium mit Experten aus den Bereichen IT, Medizin, Pflege und Verwaltung sorgt für die…

5 Tagen ago