Neben Intel und HP haben auch andere Server-Produzenten Anfang des Jahres für die Entwicklung des Edel-Prozessors über die kommenden Jahren hinweg 10 Milliarden Dollar zugesagt
Auch die Itanium Solutions Alliance (ISA), die verschiedene namhafte Hard- und Softwarehersteller im September 2005 gegründet haben, soll dabei helfen, ein gesundes Ökosystem und vor allem weitere Anwendungen rund um den Prozessor heranzuzüchten. Derzeit sind laut HP etwa 7100 Anwendungen für Itanium-Server verfügbar, rund 9000 sollen es noch werden.
Im Fall von Oracle kann die ‘Alliance’ jetzt einen weiteren Erfolg verbuchen. Bislang unterstützte ISA-Mitglied Oracle den Itanium lediglich bei den wichtigsten Datenbanken und einzelne Anwendungen. Doch jetzt will Oracle im Herbst eine neue Version der E-Business-Suite für die Itanium-basierten Integrity-Server von HP veröffentlichen.
HP und Intel sind sehr bemüht, ihr Engagement für den Itanium hervorzuheben. Das zeigt auch die Star-Besetzung, die den neuen Erfolg verkündete. Die CEOs Paul Otellini und Mark Hurd höchstpersönlich reisten zu der Pressekonferenz an. Oracle-Chef Larry Ellison war per Video-Konferenz aus Japan zugeschaltet.
“Wir wollen noch mehr Energie in diese Beziehung hineinbringen”, erklärte Hurd. An die Itanium-Anwender gerichtet erklärte er, dass sie ruhig schlafen könnten, denn es stecke so viel Geld und Engagement hinter der CPU. “Wir werden sehr aggressiv in den Markt vordringen”, erklärte Hurd an die Adresse der Itanium-Skeptiker.
“Die Integrity-Maschine mit dem Montecito ist genau das, worauf wir alle gewartet haben und genau die Maschine, hinter der wir unsere Verkaufskräfte bündeln werden”, fügte Intel-Chef Paul Otellini an. Der Itanium-Chip der nächsten Generation mit zwei Kernen und Hyperthreading werde also die lange erwartete Wende für den Itanium bringen, so Otellini. “Ich glaube, dass die Zahl der Anwender weit schneller steigen wird, als man jetzt glauben möchte.”
Auch Ellison ist voll des Lobes für die CPU: “Es gibt für Oracle keine wichtigere Plattform als HP und Itanium”, lautete die Video-Botschaft. Daher hat jetzt auch Oracle die Lizenzen für Dual- und Multicore-Prozessoren angepasst. Eine Lizenz für einen Kern in einem Dual-Core-Chip etwa kostet jetzt nur noch die Hälfte einer vollen Lizenz; zudem berechne Oracle jetzt nach den tatsächlich in einer Partition arbeitenden Prozessoren. Zuvor rechnete Oracle nach Anzahl der Prozessoren in einem Server ab, auch wenn diese andere Aufgaben erledigten.
Trotz solcher Beteuerungen, Investitionen und Allianzen, sind einige Unternehmen skeptisch. So haben die Hersteller Dell und IBM bereits ihr Engagement für den Itanium aufgekündigt. Aber auch andere Hersteller, wie etwa der Intel-Partner und Hersteller von Hochverfügbarkeitssystemen Stratus bezweifeln, dass der Itanium zum Mainstream im High-end-Segment wird. Allerdings bauen kleinere Hersteller wie Unisys, Bull, NEC oder SGI Server mit dem Itanium. Das Marktforschungsunternehmen IDC geht im Itanium-Geschäft bis 2009 von einem Volumen von über 6,6 Milliarden Dollar aus.
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