Experten wollen die Steuerung der Botnets trockenlegen

Die Taktik lautet: Lege den Kopf lahm, dann folgt der Körper. Mit dem Kopf ist die Infrastruktur gemeint, über die ein Botnet von einem Hacker – dem so genannten Botmaster – gesteuert wird. Dieser nutzt normalerweise einen IRC-Server (Internet Relay Chat), um das Netz zu verwalten.

Sicherheitsexperten um Gadi Evron, CERT Manager im israelischen Finanzministerium, haben jetzt eine öffentliche Mailingliste gestartet, die gezielt über die Kommando-Infrastruktur von Botnets informiert. Wie Evron in US-Medien sagte, haben die Experten im letzten Jahr bereits mit Hilfe einer geschlossenen Mailingliste korrespondiert. Über die geschlossene Liste wolle man nach wie vor die meiste Arbeit abwickeln, so Evron. Die offene Liste diene vor allem dazu, ein größeres Publikum anzusprechen.

Derweil bezweifelte Roger Thompson, CTO des US-Unternehmens Exploit Prevention Labs, dass die Kommando-Infrastrukturen vieler Botnets nachhaltig lahmgelegt werden können. Möglicherweise entdecke man vor allem die Strukturen, die leicht zu finden seien, sagte er. Die Hacker würden so dazu ermuntert, immer ausgefeiltere Lösungen zu entwickeln.

Die Kommando-Infrastrukturen seien nur ein kleiner Teil eines Katz-und-Maus-Spieles, hieß es von Evron. Die Experten wollten jedoch versuchen, das Aufsetzen von Botnets zu verteuern. “Botnets sind dazu da, um Geld zu verdienen.” Die Geschäftsbedingungen für die Hacker zu verschlechtern, sei der einzige Weg, um Herr der Lage zu werden.

Silicon-Redaktion

Recent Posts

IT 2025: IT-Führungskräfte erwarten massiven KI-Ruck

Einsatz von KI-Lösungen wirbelt auch in deutschen Unternehmen die Liste der Top-Technologieanbieter durcheinander.

14 Stunden ago

Sofortzahlungen im Wandel: Sicherheit und KI als treibende Kräfte

Echtzeitüberweisungen erfüllen die Erwartungen der Nutzer an Geschwindigkeit, sind jedoch anfällig für spezifische Sicherheits- und…

18 Stunden ago

Blockaden und Risiken bei APM-Projekten vermeiden

Application Portfolio Management (APM) verspricht Transparenz, mehr IT-Leistung und Effizienz – theoretisch.

3 Tagen ago

BSI-Bericht: Sicherheitslage im Cyberraum bleibt angespannt

Im Berichtszeitraum Mitte 2023 bis Mitte 2024 wurden täglich durchschnittlich 309.000 neue Schadprogramm-Varianten bekannt.

3 Tagen ago

KI-Hype in der Cybersicherheit – oder besser doch nicht?

KI kommt in der Cybersicherheit zum Einsatz, etwa um Abweichungen im Netzwerkverkehr zu identifizieren. Ist…

4 Tagen ago

Netzwerksegementierung schützt vor Angriffen über die OT

Ungepatchte und veraltetete Maschinen-Software ist ein beliebtes Einfallstor für Hacker, warnt Nils Ullmann von Zscaler…

4 Tagen ago