Der Ton zwischen Microsoft und Brüssel wird schärfer

Neue Dokumente zeugten davon, dass die Brüsseler Behörde “unangemessene” Kontakte zwischen einem unabhängigen Experten und Microsofts Gegenspielern begünstigt habe. Zudem seien wichtige Unterlagen dem Unternehmen erst spät zugestellt worden.

Bereits vor zwei Wochen hatte Microsoft in einer ausführlichen Antwort Kritik an der Kommission geübt und ihr mangelnde Objektivität vorgeworfen. In einem Schreiben, dass auf der Unternehmenswebseite veröffentlicht wurde, wirft Microsoft der Kommission vor, sie habe heimlich mit Microsofts Gegenspielern kollaboriert und ihre eigenen Kommunikationsregeln verletzt.

So habe die Behörde darauf bestanden, dass der Experte Neil Barrett – der Microsofts Antworten auf Brüsseler Forderungen bewertete – zunächst mit Vertretern der Gegenseite zusammentraf. Microsoft sei über diese Treffen nicht informiert worden. Barrett hatte nach seiner Prüfung die von Redmond vorgelegten Dokumente als unzureichend und schlecht aufbereitet kritisiert.

Wettbewerbskommissarin Neelie Kroes reagierte kühl auf die Vorwürfe. Wenn der Konzern sein Verhalten nicht ändere, dann drohten Strafen, “und es werden keine kleinen Strafen sein”. Vor niederländischen Geschäftsleuten sagte Kroes, Microsoft habe auf einer Anhörung Ende des Monats die Möglichkeit, seine Position darzulegen. “Wir werden Microsoft und seinen Anwälten zuhören und danach so schnell wie möglich eine Entscheidung treffen.”

Silicon-Redaktion

Recent Posts

IT 2025: IT-Führungskräfte erwarten massiven KI-Ruck

Einsatz von KI-Lösungen wirbelt auch in deutschen Unternehmen die Liste der Top-Technologieanbieter durcheinander.

8 Stunden ago

Sofortzahlungen im Wandel: Sicherheit und KI als treibende Kräfte

Echtzeitüberweisungen erfüllen die Erwartungen der Nutzer an Geschwindigkeit, sind jedoch anfällig für spezifische Sicherheits- und…

11 Stunden ago

Blockaden und Risiken bei APM-Projekten vermeiden

Application Portfolio Management (APM) verspricht Transparenz, mehr IT-Leistung und Effizienz – theoretisch.

2 Tagen ago

BSI-Bericht: Sicherheitslage im Cyberraum bleibt angespannt

Im Berichtszeitraum Mitte 2023 bis Mitte 2024 wurden täglich durchschnittlich 309.000 neue Schadprogramm-Varianten bekannt.

3 Tagen ago

KI-Hype in der Cybersicherheit – oder besser doch nicht?

KI kommt in der Cybersicherheit zum Einsatz, etwa um Abweichungen im Netzwerkverkehr zu identifizieren. Ist…

3 Tagen ago

Netzwerksegementierung schützt vor Angriffen über die OT

Ungepatchte und veraltetete Maschinen-Software ist ein beliebtes Einfallstor für Hacker, warnt Nils Ullmann von Zscaler…

4 Tagen ago