Wissenschaftler des Fraunhofer-Instituts für Rechnerarchitektur und Softwaretechnik (FIRST) und der Neurologie der Charité in Berlin stellen auf der weltgrößten Computermesse in Halle 9, Stand A 60, die Entwicklung einer “mentalen Schreibmaschine” vor.
Grundlage für das Berlin Brain Computer Interface (BBCI) ist eine selbstlernende Software und etwa 128 Elektroden, die auf der Kopfhaut angebracht werden. Diese Sensoren zeichnen die Hirnströme auf, aus denen dann die Software bestimmte Muster herausfiltert. So ergeben die Gedanken ‘Links’ oder ‘Rechts’, oder die Vorstellung die rechte oder linke Hand zu bewegen, ein bestimmtes neuronales Muster, über das dann ein Kursor gesteuert wird.
Damit kann ein Auswahlfeld mit einer bestimmten Buchstabenfolge angesteuert werden, das dann wiederum weitere Einschränkungen bis hin zu einzelnen Zeichen zulässt. Binnen weniger Minuten entsteht so ein kurzer Text.
Der Nachteil ist, dass jeder Proband vorher rund eine Stunde lang sorgfältig verkabelt werden muss. “Der Durchbruch kommt, wenn wir ein berührungsfreies EEG entwickelt haben, etwa in Form einer Mütze”, erläuterte FIRST-Institutssprecherin Mirjam Kaplow gegenüber der dpa. “Wir hoffen, dass wir hier 2006 noch Land sehen.” Dann könnte ein solcher mobiler Elektroenzephalograph auch bei Verunglückten gleich am Unfallort eingesetzt werden.
Außerdem funktioniert die Technik bei rund einem Viertel der Probanden bisher nur sehr schlecht. Wenn aber diese Probleme aus der Welt geschafft sein sollten, wollen die Forscher an Hersteller von medizinischen Geräten herantreten.
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