Deutscher Kryptologe knackt Enigma-Code
Das Projekt M4, bestehend aus mehreren tausend vernetzten Heimrechnern, hat eine Nachricht geknackt, die über ‘Enigma’ verschlüsselt war.
Über 60 Jahre hat es gedauert, bis ein deutscher U-Boot-Code entschlüsselt wurde. Während des zweiten Weltkrieges kommunizierten die Admiralität und die einzelnen U-Boote über diese Verschlüsselung.
Die Chiffriermaschine lieferte die Vorlage für Filme, Thriller und Bestseller. Das Herzstück sind drei austauschbare Walzen oder Rotoren, die jeweils 26 elektrische Kontakte haben. Mit verschiedenen Walzen können dann auch verschiedene Verschlüsselungen durchgeführt werden.
Die von den Briten im Krieg abgefangene Nachricht liest sich folgendermaßen:
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Der Hobby-Kryptologe Stephan Krah hat mit seinem ‘M4 Message Breaking Project’ rund 5000 Rechner vernetzt. Freiwillige können sich seit Januar von der Seite des Projektes eine Software auf ihre Unix- oder Windows-Rechner laden, die dann einen Teil der Kalkulationen übernehmen.
Wie Krah in dem Blog des Projektes erklärte, lautet der entschlüsselte Text: ‘F T 1132/19 Inhalt: Bei Angriff unter Wasser gedrückt. Wabos. Letzter Gegnerstand 0830 Uhr AJ 9863, 220 Grad, 8 sm. Stosse nach. 4 mb. fällt, NNO 4, Sicht 10. Looks’
Krah versucht derzeit zwei weitere Nachrichten zu entschlüsseln, die die britischen Kryptologen bei Blechtley Park während des Krieges nicht knacken konnten. Jedoch führte die Methode, die den Funkspruch von Kapitänleutnant Hartwig Looks des Bootes U264 dechiffrierte, bei den anderen Nachrichten nicht zum Erfolg. “Das bedeutet nicht, dass die anderen nicht entschlüsselt werden können”, so Krah in seinem Blog. Manche Nachrichten bräuchten eben sehr viel mehr Versuche, bevor der Code geknackt sei.