Google sieht sich als Superspeicher für die Nutzer

Innerhalb von Google gibt es offenbar Pläne, den Anwendern Speicherplatz auf den Konzern-Servern zur Verfügung zu stellen.

Dort könnten Nutzer all jene Dateien abspeichern, die bislang auf der eigenen Festplatte Platz finden. Das geht aus einem internen Papier hervor, dass Google versehentlich im Web veröffentlicht hat. Basis ist eine Rede von Google-CEO Eric Schmidt während eines Analystentreffens.

Google wolle “jederzeit jedermanns Daten speichern können”, als Beispiel nannte Schmidt E-Mails, Web History, Bilder und Bookmarks. In welchem Zeitrahmen diese Pläne verwirklicht werden sollen ist völlig unklar – dieses Szenario könne dann umgesetzt werden, wenn Google über “unbegrenzten Speicherplatz” verfüge. Wie es in dem Papier weiter heißt, läuft das Projekt im Augenblick unter dem Namen ‘GDrive’.

Ansonsten sind kaum weitere Details zu erfahren. Der Zugang zu den gespeicherten Daten soll Nutzern offenbar mit PCs oder Mobiltelefonen via Web ermöglicht werden. Eine Google-Sprecherin wollte sich zu den Spekulationen nicht äußern – das offizielle Statement klingt ähnlich wie bei anderen Google-Gerüchten: “Wir arbeiten ständig an neuen Möglichkeiten, um unsere Produkte und Services für die Nutzer zu verbessern, aber im Augenblick haben wir nichts anzukündigen.”

Durchaus wahrscheinlich ist, dass Google mit dem GDrive seine Position gegenüber Microsoft stärken möchte. Wie aus den Notizen hervorgeht, glauben die Konzernmanager, dass durch das zentrale Speichern von Nutzerdaten Geräte wie Computer oder Telefone an Bedeutung verlieren. Das könne dann wiederum Microsoft das Wasser abgraben, dessen Erfolg wesentlich auf Windows, dem Internet Explorer und der Office-Suite beruht.

Kritiker bereitet ein solches Speichermodell wegen Datenschutz- und Sicherheitsbedenken Bauchschmerzen. So hätten Hacker im Falle eines Einbruchs Zugriff auf die Daten einer Vielzahl von Nutzern. Auch die US-Regierung könnte Zugang für Polizei und Geheimdienste erzwingen.

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