So will es aber der Chef des Bonner Konzerns. Nach einem Bericht der Presseagentur dpa sagte Ricke, wenn Unternehmen wie Google, Yahoo oder Amazon von den Investitionen der Deutschen Telekom in Breitbandnetze profitierten, müssten sie auch zur Kasse gebeten werden.
Cerf, der in den Siebzigern und Anfang der Achtziger Jahre bei der Forschungsabteilung des Pentagon DARPA arbeitete und dort maßgeblich an der Entwicklung des Internet beteiligt war, kritisierte, wer von Anbietern wie Google Geld für den Transport von Inhalten verlange, gefährde die Freiheit des Internet. “Es ist verrückt, dass Telefonunternehmen sagen, wir bauen ein Breitbandsystem auf, aber es kostet uns viel Geld. Doch von den Kunden wollen wir das Geld nicht nehmen, das das System kostet”, wird Cerf zitiert. Die Haltung von Providern wie der Telekom gefährde langfristig Innovationen.
Die Kritik kommt freilich nicht nur von Cerf, dem Internet-Vater, sondern auch von Cerf, dem Google-Lobbyisten. Bei der Suchmaschine ist er nämlich seit Ende letzten Jahres als ‘Chief Internet Evangelist’ tätig. Und wenn er schon mal dabei ist, macht er sich auch gleich für seinen Arbeitgeber stark. Denn Googles Rolle auf dem Medienmarkt sieht Cerf nicht als Bedrohung für die traditionellen Medien. “Das Internet eröffnet den Medien neue Möglichkeiten. Sie haben die Möglichkeit, Nachrichten in mehr als einer Version zu vermitteln.” Aber es gelte auch klar die Devise: “Pass Dich an oder stirb”.
In Zukunft werde Google unter anderem einen starken Fokus auf die Lokalisierung seiner Angebote legen. “In zehn Jahren werden wir noch mehr Büros in noch mehr Ländern haben.” Die unterschiedlichen kulturellen Gegebenheiten in verschiedenen Ländern seien ein wichtiger Zukunftsfaktor für den Suchmaschinenanbieter.
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