Deutsche Telekom fordert leichtere Übernahmen in der EU

Angesichts der Konsolidierung der TK-Branche (Telekommunikation), so sagte er, müssten die Hürden abgebaut werden. Als besondere Bremser von Übernahmen stellte er die Regulierer und Politiker in Europa dar. Diese wollen die zum Teil sehr mächtigen ehemaligen Staatskonzerne oft aus nationalem Interesse vor Übernahmen aus dem Ausland schützen und tun dies direkt oder indirekt. Das ist Ricke ein Dorn im Auge.

Er sagte jetzt, “Regulierer und Politiker sollten die Konsolidierung zulassen”. Als Beispiel für eine solche Einstellung der Behörden und des Staats nannte er die Entwicklung in den USA, die von Großakquisitionen geprägt sei. Vor wenigen Tagen kündigte die amerikanische Bell-Konzern  AT&T den Erwerb des Konkurrenten BellSouth – einer ehemaligen AT&T-Ausgründung –  für 67 Milliarden Dollar an.

Der europäische TK-Markt ist seiner Ansicht nach jedoch “überladen”, sagte Ricke. Die Regulierer sollten dies beachten, wenn es zu der Konsolidierung in Europa kommt. Die Telekom will aktiv mitmischen, dabei werde das Unternehmen seine bisherige Strategie beibehalten. Zukäufe sollen demnach nur in Ländern geschehen, in denen die Telekom bereits vertreten ist. Allerdings prüft die Europäische Kommission seit Monaten den Kauf des österreichischen Mobilfunkanbieters tele.ring. Die Auslandsstrategie der Deutschen Telekom wird in Branchenkreisen offen als Kompensationsversuch für Umsatzrückgänge vor allem im Festnetzgeschäft in Deutschland gehandelt.

Die Branche wechseln will die Telekom dabei aktuell nicht. Das Management sagte von sich aus, dass das Unternehmen keinen Einstieg durch Übernahmen ins Content-Geschäft plane. “Wir werden nicht in das Inhaltegeschäft einsteigen”, so Walter Raizner, der Chef der Festnetzsparte T-Com. Die Telekom will sich darauf beschränken, Angebote von Inhalteanbietern zu bündeln und über ihr Breitbandnetz an die Kunden durchzuleiten. Dieses Dementi bezieht sich auf Frankfurter Börsenspekulationen rund um einen Einstieg bei dem Bezahlsender Premiere. In diesen Zusammenhang gehört auch der Aufbau eines VDSL-Glasfasernetzes, das sich wegen schneller Übertragungsraten besonders für Triple Play – Fernsehen/Inhalte, Internet und Telefonie über eine Leitung und einen Zugang – eignet.

Silicon-Redaktion

Recent Posts

Pure Storage: Cloud, KI und Energieeffizienz

Trends 2025: Rasante Entwicklungen bei Automatisierung, KI und in vielen anderen Bereichen lassen Unternehmen nicht…

5 Minuten ago

GenKI verbessert Datenmanagement und Angebotsgenauigkeit

DHL Supply Chain nutzt generative KI-Anwendungen für Datenbereinigung und präzisere Beantwortung von Angebotsanforderungen (RFQ).

1 Tag ago

Rolls-Royce Power Systems nutzt industrielle KI aus der IFS Cloud​

Marke mtu will globale Serviceabläufe optimieren und strategische Ziele hinsichtlich Effizienz, Nachhaltigkeit und Wachstum unterstützen.

1 Tag ago

Thomas-Krenn.AG: viele Pflichten, knappe Ressourcen, mehr freie IT-Welt

IT-Infrastruktur-Trends 2025: Open-Source-Projekte sowie aufwändige regulatorische und Pflichtaufgaben werden das Jahr prägen.

1 Tag ago

Stadt Kempen nutzt Onsite Colocation-Lösung

IT-Systeme werden vor Ort in einem hochsicheren IT-Safe betrieben, ohne auf bauliche Maßnahmen wie die…

2 Tagen ago

SoftwareOne: Cloud-Technologie wird sich von Grund auf verändern

Cloud-Trends 2025: Zahlreiche neue Technologien erweitern die Grenzen von Cloud Computing.

2 Tagen ago