FDP will Ausgabe biometrischer Pässe unterbrechen
Die FDP will die Ausstellung biometrischer Pässe vorerst aussetzen. Die Papiere dürften erst dann ausgegeben werden, wenn eine effektivere Verschlüsselung eingesetzt werden kann.
Einen entsprechenden Antrag hat die FDP im Bundestag vorgelegt. Es müsse ein Verschlüsselungssystem entwickelt und in die Reisepässe eingearbeitet werden, bei dem der höchstmögliche Sicherheitsstandard durch aktuelle Software auf den Chip aufgespielt werden kann; oder ein jeweils neuer Biometriepass kostenlos angeboten werden.
Grund für die Forderung: Spezialisten einer Sicherheitsfirma im niederländischen Delft ist es inzwischen gelungen, die Verschlüsselung von niederländischen Reisepässen mit einem identischen Sicherheitsstandard innerhalb von zwei Stunden zu entschlüsseln. Eine Antwort der Regierung aus dem Februar 2005, wonach ein unberechtigtes Entschlüsseln von Biometriepässen derzeit nicht möglich ist, sei deshalb nicht mehr zutreffend, heißt es in dem FDP-Antrag.
Man müsse jetzt davon ausgehen, dass der in die Pässe integrierte Schutz vor einem Diebstahl persönlicher Daten den technischen Entwicklungen nicht zehn Jahre standhalten werde – zehn Jahre ist die vorgesehene Nutzungszeit für Biometriepässe.