Noch bis Mai 2005 hatte Claria mit seiner Produktfamilie CoolWebSearch jährlich 300 Millionen Dollar eingenommen und wurde dafür von Kritikern als “Ebola des Internets” beschimpft. Im vergangenen Sommer dann hatte Claria erstmals angekündigt, sich aus dem Geschäft mit Adware zurückzuziehen – zuvor hatten Medien berichtet, dass Übernahmeverhandlungen mit Microsoft gescheitert waren.
Eine offizielle Stellungnahme von Claria zu den jetzt bekannt gewordenen Zeitplänen gibt es jedoch nicht. “Sie haben lange Zeit versteckt, dass sie sich von Adware abwenden”, sagte Richard Stiennon, Analyst bei IT-Harvest, gegenüber US-Medien. “Sie haben vorbeugend versucht, alle Adware- und Spyware-Gesetze zu erfüllen und ich glaube, dass ihnen das gut gelungen ist.”
Mit der Abkehr vom bisherigen Geschäftsmodell würde sich das Unternehmen jedoch die eigene Geschäftsgrundlage entziehen, so Stiennon. “Das zu tun bedeutet, dass sie ihr Geschäftsmodell durchbrechen. Deshalb denke ich, dass es nur ein letzter Versuch ist, um ein todgeweihtes Geschäft zu retten.”
Ähnlich äußert sich auch Spyware-Experte Ben Edelman. “Claria hat gemerkt, dass das Spiel aus ist. Damit Nutzer die Software einsetzen, müssen die Anwender entweder ausgetrickst oder die Software mit anderen Programmen gebündelt werden. Aber diese Strategie funktioniert nicht ewig. Selbst Claria kann nicht alle Menschen die ganze Zeit austricksen.”
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