Medion muss sparen und baut Personal ab
Der deutsche Hersteller Medion musste mit Umsatzeinbrüchen kämpfen und will sich nun auf Unterhaltungselektronik konzentrieren und den Betrieb verkleinern.
Künftig wolle der Essener Konzern bewusst auf nicht profitable Geschäfte verzichten, wie der Medion-Chef Gerd Brachmann bei der Bekanntgabe der Jahresbilanz verkündete. Das Unternehmen leidet unter Preiseinbrüchen bei PCs und unter steigenden Kosten für Logistik, Marketing und Services.
2005 konnte Medion nur noch 9,2 Millionen Euro erwirtschaften. 2004 waren es noch knapp 50 Millionen. Nun will sich der Aldi-Lieferant auf das Geschäft mit Einzelhändlern wie Tchibo, Metro, Dixons und Carrefour konzentrieren. Bisher stammen rund zwei Drittel des Medion-Umsatzes aus dem Geschäft mit diesen Anbietern.
Lieferungen in kleinen Stückzahlen wird es bei Medion nun wohl nicht mehr geben. “Ertrag geht vor Umsatz”, sagte Brachmann. Derzeit sind bei dem Unternehmen etwa 1500 Mitarbeiter beschäftigt. Im Jahr zuvor konnte das Unternehmen die Personalkosten trotz gestiegener Mitarbeiterzahlen um 2,8 Millionen Euro auf knapp 60 Millionen senken.
Nun will Medion hier noch einmal 3 Millionen Euro einsparen. Den Personalabbau wolle das Unternehmen über natürliche Fluktuation und über auslaufende befristete Verträge vorantreiben. Den genauen Umfang des Personalabbaus wollte der Medion-Vorstand nicht konkretisieren.
Wachsen will das Unternehmen auch in diesem Jahr bei LCD- und Plasma-Bildschirmen sowie bei MP3-Spielern. Wegen der rückläufigen Verkäufe bei PC/Multimedia wird Medion 2006 etwa einen Umsatz auf dem Niveau von 2005 erreichen. Erst mittelfristig rechnet das Unternehmen wieder mit steigenden Umsätzen.