Alibaba.com greift Google an
In China dominiert derzeit Baidu.com das Suchgeschäft, doch das Auktionshaus Alibaba.com möchte auch in diesen Markt vorstoßen. Was dann passiert – davon kann Ebay bereits ein Lied singen.
Auf dem hart umkämpften Markt für Internet-Suchmaschinen in China wolle man künftig eine führende Rolle spielen, sagte Alibaba.com-Gründer Jack Ma auf einer Konferenz in Nanjing. Das Unternehmen hatte Ende vergangenen Jahres Yahoo China übernommen – auf dieser Basis will Ma nun eine neue Suchmaschine aufbauen.
Das Geld dafür stammt zumindest zum Teil wiederum von Yahoo selbst. Der US-Konzern hatte im August für eine Milliarde Dollar 40 Prozent der Anteile und 35 Prozent der Stimmrechte an Alibaba.com übernommen. “Wir haben eine Milliarde bekommen und schon 750 Millionen ausgegeben”, so Ma.
Der chinesische Suchmaschinenmarkt wird derzeit von Baidu.com (46,5 Prozent) und Google (26,9 Prozent) dominiert. Google hatte sich bereits 2004 bei Baidu.com eingekauft – die Chinesen legten im Sommer 2005 einen fulminanten Börsenstart (Chinas ‘Google’ erobert US-Börsen – B2B) in den USA hin.
Doch die bislang im Internet gebotenen Suchmöglichkeiten, seien stets nur “auf den US-Markt ausgerichtet und unterstützen die amerikanische Kultur”, kritisierte Ma. Damit würden die Meisten der 120 Millionen chinesischen Internetnutzer übergangen und auf Dauer verprellt. Seine genauen Vorstellungen von einer “chinesischen Suchmaschine” führte er jedoch nicht aus.
Im Bereich E-Commerce zum Beispiel hat Ma jedoch in der Vergangenheit bereits ein sicheres Händchen fürs Geschäft bewiesen. Der Manager hatte kurz nach dem Markteintritt von Ebay in China das eigene Auktionshaus Taobao.com gegründet. Seitdem tobt ein harter Wettbewerb. Denn Taobao kann kostenlos genutzt werden, woraufhin auch Ebay die Gebühren abgeschafft hat.