Die Telekom hatte die Rechte für die Online-Übertragung im Dezember 2005 für drei Spielzeiten von der DFL erworben. Der Bonner Konzern legte dafür einen Betrag zwischen 40 und 50 Millionen Euro je Saison auf den Tisch. Die Telekom ist jedoch gezwungen, mit einem Partner zusammen zu arbeiten, der über eine Sendelizenz verfügt. Der ehemalige Staatskonzern selbst kann keine Sendelizenz erhalten, weil Fernsehen nach den deutschen Mediengesetzen staatsfern sein muss. Der Bund ist an der Telekom jedoch mit 37 Prozent beteiligt.
Derzeit verhandelt die Telekom nach Angaben der Frankfurter Allgemeinen Zeitung mit den Fernsehsendern DSF, Eurosport, Premiere und RTL. Als Favorit soll Premiere gelten – nach Informationen der Financial Times Deutschland (FTD) haben sich die beiden Unternehmen bereits geeinigt. Danach könnte Premiere für die Telekom Sendungen produzieren. Und der TK-Konzern könnte dem Fernsehsender im Gegenzug Bundesliga-Inhalte zur Verfügung stellen.
Für diesen Fall hat jedoch die Firma Arena eine Klage angekündigt. Hinter Arena steht der zweitgrößte deutsche Kabelnetzbetreiber Unity Media, der im März 2005 entstanden war. Arena hatte von der DFL die Rechte für die Bundesliga-Übertragung im traditionellen Fernsehstandard gekauft. Erhält Premiere von der Telekom Bundesliga-Inhalte, sieht Arena jedoch sein Rechtepaket entwertet. Arena hatte 220 Millionen Euro pro Jahr gezahlt – weit mehr als die Telekom.
Auch die DFL könnte in der Tinte sitzen. Der Verband hatte die Fußballrechte zweimal verkauft – einmal fürs Internet und einmal fürs herkömmliche Fernsehen – und offensichtlich zu wenig auf das Kleingedruckte geachtet. Jetzt sah sich die DFL nach FTD-Angaben genötigt, eine Lanze für Arena zu brechen. Unterhändler der Telekom hätten in einem Treffen mit der DFL-Führung versucht, die Bedenken der DFL gegen eine Zusammenarbeit von Telekom und Premiere zu zerstreuen, hieß es.
Derweil steigt der Zeitdruck. Die neue Bundesliga-Saison startet am 11. August. Bis dahin soll das Online-Angebot der Telekom stehen.
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