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Polizei “verhaftet” EADS für den Funkaufbau

Wie eine Sprecherin des Innenministeriums gegenüber dpa bestätigte, habe EADS das wirtschaftlichste und fachlich beste Angebot abgegeben. Nun sollen Gespräche mit dem Anbieter folgen. Anschließend darf der deutsch-französische Konzern mit dem strategischen Partner Siemens als einzige Firma den Testaufbau starten. Doch die Konkurrenz um T-Systems und Motorola rechnet mit einem zweiten Anlauf.

Zuvor steht allerdings das voraussichtlich milliardenschwere neue Projekt im Vordergrund. Es wurde lange diskutiert und soll jetzt das störanfällige, analoge Funksystem der Polizei ablösen. Dabei unterscheidet die Branche zwischen dem Betrieb, den die Bahntochter Telematik übernehmen soll, und der Systemtechnik, die ausgeschrieben wurde. Bis spätestens Ende 2010 soll das System verfügbar sein. Deutschland hat sich dabei für das abhörsichere Bündelfunksystem Tetra (Terrestrial Trunked Radio) entschieden.

Mitkonkurrent Vodafone aus Großbritannien ist zwar auch aus dem Rennen; aber als aussichtsreichster Bewerber galt demnach Motorola mit T-Systems und Rohde&Schwarz an der Seite. Deutschlandchef Norbert Quinkert von Motorola zeigte sich enttäuscht. In Deutschland sei der Zug für die Ausstattung des Polizeifunks nun abgefahren. Auch wenn es – wie zuvor in Österreich und der Schweiz zu beobachten – zu erneuten Ausschreibungen nach den ersten Tests komme.

Gleichzeitig nahm er aber auch die Gelegenheit wahr, das Auswahlverfahren als undurchsichtig zu kritisieren. So hätten ihm zufolge weder finanzielle noch technische Aspekte den Ausschlag für die Entscheidung gegeben, sagte er. Quinkert beruhigte dennoch die etwa 700 Mitarbeiter in Berlin und Taunusstein – er sagte, er wolle an der Geschäftstätigkeit in Deutschland festhalten.

Silicon-Redaktion

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