Novell bannt proprietäre Kernel-Module
Novell hat im ‘Suse Linux Enterprise Server’ 10 (SLES) den Einsatz proprietärer Software gebannt, die auf den Linux-Kernel zugreift.
Das teilte Holger Dyroff, Novell Vice President Linux Product Management, in einem Statement mit. Der SLES 10 kam im Juli auf den Markt.
Betroffen sind Treiber, über die Suse-Linux mit Hardware kommuniziert. Unter der gebannten Software sind Treiber, die Videokarten mit einem Support für 3D-Grafiken versehen – darunter für Videokarten von ATI. Geächtet wurden zudem Treiber für Storage-Systeme von LSI Logic und für ISDN-Komponenten von AVM.
Hintergrund ist, dass sich Novell mit der Auslieferung des SLES 10 Forderungen der ‘Free Software Foundation’ zu eigen macht. Politik der Foundation ist es, proprietäre Software zu meiden – besonders jedoch proprietäre Programme, die als Komponente des Linux-Kernel agieren.
Der Linux-Kernel steht unter der GPL (General Public License). Diese Open-Source-Lizenz wurde von Richard Stallman mitbegründet – wie auch die Free Software Foundation. Auch Novell vertrete die Auffassung, dass die Kernel-Module mit der GPL konform seien sollten, hieß es von Dyroff.
Novells neue Software erlaube es den Kunden jedoch, proprietäre Treiber bei Bedarf herunterzuladen. Damit liege die Verantwortung bei den Unternehmen. Dort gehöre sie auch hin, so Dyroff.