Storage-Konzept ist “prinzipiell und punktuell möglich”
Nach wie vor prägen Anwenderträgheit und mangelndes Know-how den als Information Lifecycle Management bezeichneten Prozess. Die größte Baustelle ist der Mittelstand. Aber auch Anbieter haben mit der Realisierung der ILM-Vision ihre liebe Mühe.
Ein Entweder-Oder kann es nicht geben
Hierfür ist kein Automatismus in Sicht. Auf Nachfrage zog sich Wedlich von Symantec geschickt auf den Datenschutz zurück. “Die Überwachung des Inhalts ist ja datenschutzrechtlich problematisch”, argumentierte er. Und außerdem seien für den Inhalt nicht die ILM-Anbieter zuständig, sondern die Hersteller von Enterprise-Content-Management-Lösungen (ECM). Dieser Meinung war auch Funk, obgleich allen Beteiligten im Laufe der Diskussion klar werden musste, dass es ein Entweder-Oder hier nicht geben kann.
Ein Weiterreichen der Verantwortlichkeiten löst das Problem letztlich nicht. Zumal sowohl Wedlich als auch Funk als Analyst die Symbiose von Speicher-Infrastruktur-Management, Content Management und Security im Speicherumfeld als perfektes ILM bezeichneten. Es wundert dann doch, dass sich Symantec bei einem der selbst ernannten Kernbereiche für nicht zuständig hält. Nichtsdestotrotz arbeitet der Anbieter eng mit Hummingbird zusammen, die auf ECM spezialisiert sind. EMC hat es da leichter. Mit der Übernahme von Documentum soll genau dieses Feld abgedeckt werden.
Auch wenn einige Anwender ILM lieber tot sehen wollen, damit sie sich nicht mehr damit beschäftigen müssen, es bleibt im Gespräch. Bis man das Konzept aber in die Arme schließt und willkommen heißt, dürfte noch einige Zeit vergehen, die nicht vertrödelt werden darf. ‘Vergessene’ Revisionsregeln werden nicht immer straflos bleiben, die Kosten für neue Infrastruktur werden steigen und ILM wird sich weiterentwickeln. “Bald wird ILM ein Teil vom Storage sein und niemand spricht mehr gesondert darüber”, meint Funk. Dann geht doch noch der Wunsch einiger in Erfüllung.