Management-Software, die nach benötigter Kapazität berechnet wird, darüber sind viele Anwender garnicht glücklich. Das sollte besser mit der Hardware gekoppelt sein, so ein CIO bei einer Panel-Diskussion auf der Storage Networking World. Überhaupt, die Verwaltung der Speicherinfrastruktur verursache die meisten Kosten. Es sei ein Alptraum, nicht nur, weil die Beträge so hoch sein, sondern auch, weil die Hersteller Summen forderten, die keiner nachvollziehen könne.
Ein IT-Leiter meinte, bei den Verhandlungen über neues Speichergerät gehe es manchmal zu wie auf einem Basar. Man erhalte nie gleich das beste Angebot, immer seien es zähe Gespräche und am Ende stehe zwar ein halbwegs vernünftiger Preis, aber nur mit der Bedingung, eine langjährige Bindung mit dem Anbieter zu unterschreiben. Bei der Hardware können man noch den Preis drücken, bei den Serivces aber “kriegen sie dich”, zitiert die US-Presse den ITler.
Das Verhalten der Hersteller ist vergleichbar mit anderen Bereichen. So mancher große Elektronikverkäufer gibt Rabatte bei größeren Anschaffungen wie DVD-Playern oder Camcordern. Das Zubehör aber lässt er sich kräftig bezahlen. Es ist kein Geheimnis, dass die meisten Anbieter hier an den Regalen für Batterien, Kabel und Adaptern mehr verdienen als an der eigentlichen Hardware.
Auch was Standards angehe, seien die Aussagen der Hersteller oft nur heiße Luft. Da tummelten sich die meisten in der SNIA, dem Verband der Storage-Anbieter, einheitliche Schnittstellen brächten sie dennoch nicht hervor. Das stimmt so nicht ganz, hat sich doch der SNIA-Standard für das Speichermanagement SMI-S bereits etabliert.
Und auch über Aperi wurde diskutiert. Die von IBM getriebene Spezifikation soll ebenfalls das Management vereinfachen und Teil von SMI-S werden. An dem Open-Source-Projekt beteiligen sich Storage-Größen wie Brocade, Cisco, Computer Associates, IBM, Fujitsu, McData und Network Appliance. Manchen ist Aperi aber zu IBM-dominiert. Allerdings findet die Mehrheit das Open-Source-Projekt gut, so ein Fazit.
Beim Thema Storage Security schienen sich wiederum alle einig zu sein. Für den Anwender ist die Implementierung von Sicherheitslösungen in die Speicherinfrastruktur der blanke Horror. “Das Problem ist, Sicherheit macht das IT-Leben komplizierter”, sagte Tom Edsall, Senior Vice President der Rechenzentrumsabteilung bei Cisco gegenüber US-Medien. Da sei man als Hersteller immer bemüht, Dinge zu vereinfachen und jetzt das. Das Schwierige an der Sicherheit seien ihre vielen verschiedenen Formen. Verschlüsselung, Authentifizierung, Identity Management – das alles müsse bedacht werden. Und selbst innerhalb der Ansätze existierten unterschiedliche Versionen und Details.
Zu den Herstellern, denen die Anwender eine ordentliche Tracht Prügel verpasst haben in San Diego, muss sich künftig auch Intel zählen lassen. Der Chip-Bauer wurde auf der Veranstaltung von EMC als neuer Storage-Distributor vorgestellt. Das OEM-Abkommen sieht vor, das Intel das Mittelstands-Speichersystem EMC CLARiiON AX150 unter dem Namen Intel SSR212PP vertreiben wird. Darüber hinaus soll eine technologische Zusammenarbeit die Intel-Prozessoren auf ihre Aufgabe als Teil der Speicherinfrastruktur bei kleinen und mittleren Unternehmen vorbereiten.
Schließlich gab es auch einige Produktneuheiten zu bewundern. Microsoft wartete mit seinem Windows Storage Server 2003 R2 auf und marschierte außerdem geradewegs ins Rechenzentrum mit der Ankündigung, gemeinsam mit IBM eine Software entwickelt zu haben die erlaubt, Windows via iSCSI statt Disk zu starten. LSI Logic gab die Verfügbarkeit des nach eigenen Angaben ersten SAS (Serial Attached SCSI) Switch Prototypen bekannt. Speziell in DAS-Umgebungen (Direct Attached Storage) soll der Switch SAS-basierte Server mit Storage Arrays koppeln.
Cisco, zu guter Letzt, präsentierte den neuen SAN Director-Class Switch 9512 mit bis zu 528 Ports, die auch Übertragngsraten von 4 Gbit/s unterstützen, dem neuen defacto-Standard im SAN. Außerdem soll die 10 Gbit/s-Technologie möglich sein bei Interswitch-Links.
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