Vodafone wird dreigeteilt
Um dem Wettbewerb besser begegnen zu können, teilt sich die britische Mobilfunkfirma Vodafone in drei Teile. Erste Kritiker treten auf den Plan.
Sie sind nicht der Ansicht, dass eine Aufteilung in reife Märkte (vor allem ist dies Europa), Wachstumsmärkte und neue Technik etwas bringen kann. Bis der Umbau geschafft ist, könnten einige Monate verstreichen – und die dürften laut Analysten von IDC bis Forrester für die Kommunikationsbranche sehr aufregend werden.
Doch die Entscheidung steht: Europa wird von dem bisherigen Japan-Chef Bill Morrow geleitet und soll sich vor allem mit Kostenreduktion in den Ländern Großbritannien, Deutschland, Spanien und Italien beschäftigen. Die Wachstumsmärkte in Zentral- und Osteuropa, dem Nahen Osten, Asien-Pazifikraum und im Bereich Investitionen/Beteiligungen werden von Paul Donovan adressiert. Er soll vor allem Goldesel finden und die Marktpräsenz ausbauen.
Unter dem dritten Dach soll Thomas Greitner herrschen. Der ehemalige Chief Technology Officer wird sich auf konvergente Dienste und IP-Services konzentrieren. Dazu gehören auch die Festnetzambitionen, die gestern über die Ticker gingen. Die Dreiteilung ist laut Arun Sarin – gegen den, laut britischer Wirtschaftspresse, eine interne Hetzkampagne wegen Differenzen mit dem Vorgänger Chistopher Gent laufen soll – ein Schritt, die Firma kostengünstiger und effektiver zu machen.
Er wolle erreichen, dass sich die am stärksten wachsenden Märkte optimal und konzentriert angehen ließen. Einzelne Analysten rechnen damit, dass durch die Annäherung der “C-Ebene” an den Markt die Länderchefs in ihrer Macht gründlich beschnitten werden. Außerdem antworte Sarin damit auf Kritik an der Finanzlage des Konzerns. Die Entscheidung ist in diesem Tenor eine Art von Befreiungsschlag.