Zehn Löcher weniger im Internet Explorer
In den zurückliegenden Wochen war der Microsoft-Browser öfter wegen teilweise schwerwiegender Sicherheitslöcher in den Schlagzeilen. Jetzt hat Microsoft gleich zehn auf einen Streich gestopft.
Da bereits Schadsoftware ein Leck im Internet Explorer ausnutzt, ist wohl der kumulative Patch MS06-13 der wichtigste in diesem monatlichen Patch-Day von Microsoft. Vor allem durch die Tatsache, dass der viel diskutierte Fehler ‘CreateTextRange’ nun vom Tisch ist.
Über das Leck kann remote beliebiger Code ausgeführt werden, weshalb er auch als ‘kritisch’ eingestuft wurde. Daneben liefert Microsoft zwei weitere kritische Flicken sowie einen Patch der als ‘wichtig’ und einen, der als ‘mäßig gefährlich’ eingestuft wurde.
Diese Fehler, so gibt Microsoft an, seien wohl wenig geeignet, um darüber einen sich selbstständig verbreitenden Wurm zu propagieren. Sie seien aber vor allem für weniger erfahrene Anwender gefährlich. Denn sie könnten sehr leicht über eine bösartige Webseite ihre Systeme infizieren.
Acht der zehn Löcher im Browser konnten verwendet werden, um damit die Kontrolle über einen Rechner zu erlangen. Daher empfiehlt der Hersteller auch, die Aktualisierung schnellstmöglich zu installieren. Ein weiteres, nicht sicherheitsrelevantes Update, verändert die Steuerungen von ActiveX, so dass es eventuell zu Inkompatibilitäten mit einigen Webseiten kommen könnte. Unternehmen, die noch etwas mehr Zeit brauchen, können sich den ‘Compatibility Patch’ laden. Das verlängert den ursprünglichen Status um zwei Monate.
Im Vorfeld wurde Microsoft auch aufgefordert, außerhalb des monatlichen Patch-Days ein Update zu veröffentlichen. Einige Hersteller haben sogar “inoffizielle” Updates veröffentlicht. Vor deren Installation warnte Microsoft jedoch.
Nicht nur der Internet Explorer wurde mit Sicherheitsaktualisierungen bedacht. Auch Outlook, das Mail-Programm, litt an einem Fehler. Über manipulierte Adresskarten konnte ein Angreifer bösartigen Code auf dem System ausführen.
Das Update MS06-017 betrifft das Web-Programm Frontpage. Zusammen mit einem Fehler in der Kollaborations-Software SharePoint konnte ein System zum Absturz gebracht werden.