Ein Libero zeichnet sich dadurch aus, dass er ohne direkten Gegenspieler agiert und sich auch aktiv in das Spielgeschehen einschalten kann. Nichts anderes tun im Grunde ‘Asendro’ und ‘Telemax’. Sie können mit ihren Kameraaugen mögliche Gefahrenpotenziale ausfindig machen – wer randaliert, weiß man selten vorher – und mit der Lieferung erster Bilder die Lage nach einem Anschlag einschätzen helfen.
Asendro, der aussieht wie ein Industriestaubsauger auf Panzerketten und mit einem Wasserstrahl Zündschnüre durchtrennen kann, wird zusammen mit seinen Kollegen ‘Ofro detect’, ebenfalls von den Firmen Robowatch und Diehl, ab dem 9. Juni im Berliner Olympiastadion arbeiten. Dort soll der Roboter beispielsweise Gelände und Räume erkunden, Bomben oder ABC-Substanzen finden und wichtige Daten an die Einsatzkräfte funken.
Die Spürnase ist 38 Kilogramm schwer, fährt maximal 15 km/h und überbrückt eine Funkweite von 2 Kilometern. Feuerwehr, Polizei und Spezialkräfte erhoffen sich von Asendro in Sachen Sicherheit echte Liberoqualitäten, mindestens solche wie die von Franz Beckenbauer, dem Inbegriff des ‘freien Mannes’. Für das sportliche Großereignis ist der Einsatz von 20 elektronischen Gehilfen geplant, die nachts Zaunanlagen oder Parkplätze überwachen.
Ein zweiter Aufklärungs- und Entschärfungsroboter kommt von Telerob. Die schwäbische Rheinmetall-Tochter schickt ‘Telemax’ auf die Tribüne. Sogar das Bundesinnenministerium hat diese Roboter bestellt, nachdem selbst die GSG9 davon überzeugt war.
Weil heute die Position des Liberos selten besetzt wird und statt dessen die Viererkette spielt, sollten die Behörden darüber nachdenken, die Kerlchen in Formation über die Treppen rollen zu lassen.
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