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Zweigstellen brauchen mehr als verteilte File-Systeme

Manchmal dauert es einfach lange. Dabei wollte der Mitarbeiter doch bloß ein Excel-Sheet öffnen. Was er nicht weiß ist, dass das Dokument nicht auf einem Server in seiner Außenstelle abgelegt ist, sondern im hundert Kilometer entfernten zentralen Rechenzentrum des Unternehmens.

Das ist der Trend: Um Kosten zu sparen, konsolidieren Unternehmen ihre IT an einem Standort. Zweigstellenmitarbeiter, die den gleichen Zugang zu den Informationen haben wollen wie die Kollegen am Hauptsitz, wo die Technik zumeist primär untergebracht ist, müssen allerdings Wartezeiten in Anspruch nehmen, da die gewünschte Information über das Weitverkehrsnetz (WAN) angefragt wird. Die Rede ist hier von wenigen Sekunden. Die fallen aber einfach auf, wenn nach dem Mausklick eine Weile nichts passiert.

“Das müsste doch auch schneller gehen”, denkt man sich da und kommt rasch auf ein Thema zu sprechen, das sich derzeit offensiv in den Vordergrund drängt: Wide Area File Services, kurz WAFS. WAFS wird zwar inzwischen von vielen Herstellern angeboten. Jedoch, und das ist die Crux, ist WAFS bei genauem Hinsehen für sich allein genommen gar nicht unbedingt erstrebenswert. Es benötigt nämlich mehr als eine Anbindung, um eine akzeptable Arbeitsumgebung im WAN zu haben.

Die Lösungssuche konzentriert sich also auf Folgendes:  Es soll erstens möglich sein, ohne Verzögerung auf Daten zugreifen zu können – Stichworte Performance sowie Latenz, die wohl größten Probleme. Zweitens soll der Zugriff nicht dadurch begrenzt sein, dass Informationen auf Speichern abgelegt sind, die rein räumlich anderswo stehen. Das bedingt eine konsolidierte Speicherlandschaft, die zudem zentralisierte Backups böte und so Firmendaten besser schützte. Und drittens muss man sich frei machen von dem Gedanken, mit mehr Bandbreite den Hauptpreis gewonnen zu haben.

Fette Pipes allein bringen es nicht

Jetzt ist es ja nicht so, dass überhaupt kein Austausch zwischen Zweigstellen untereinander und dem zentralen Rechenzentrum stattfindet. Es gibt Millionen von Remote-Offices, beispielsweise um ‘dem Kunden näher zu sein’, wie es gerne heißt. Sie alle benutzen Weitverkehrsnetze, WANs, die sie miteinander verbinden.

In der Regel befinden sich im Rechenzentrum die meisten Server, die meisten Clients und ein Großteil der verfügbaren Bandbreite. Die Kommunikation dort findet über das lokale Netz (LAN) statt und funktioniert normalerweise auch prima. Im WAN türmen sich dann die Schwierigkeiten. Die Geschwindigkeit dort beträgt etwa ein Prozent dessen, was im LAN möglich ist und die Verzögerungszeit (Latenz) kann 200 bis 300 Mal länger sein. Kein Wunder also, dass die Performance in den Außenstellen oft zum Problem wird. Ziel soll es aber sein, dass alle Mitarbeiter, egal an welchem Standort, so zusammenarbeiten können als wären sie am selben Ort.

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Silicon-Redaktion

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