Durch das Verfahren könnten andere Unternehmen abgeschreckt werden, neue Technologien zu entwickeln, erklärte Microsoft vor dem Gericht in Luxemburg. Zudem sei das Marktsegment rund um den Media Player nicht richtig untersucht worden, lautet ein weiterer Vorwurf aus Redmond.

Der Media Player sei Teil des Betriebssystems und inzwischen Standard. Eine Version ohne den Media Player würde die Qualität des Betriebsystems unterbinden, erklärten Anwälte, die Microsoft bei den Anhörungen vertreten.

Zudem verwies das Unternehmen auf die Erfolge, die Apple mit iTunes und Adobe mit der Flash-Technologie feiern. Diese sprechen nicht für eine Behinderung des Marktes.

Im Zuge der Anhörungen wurde jetzt auch ein Memo des Microsoft-Chef Bill Gates publik. Daraus gehe hervor, dass Microsoft mit der gleichen Strategie, die den konkurrierenden Browser Netscape aus den Markt drängte, auch das Unternehmen RealNetworks angehen wolle.

Das Schreiben stammt von Microsoft-Manager Jim Durkin, der eine Unterredung mit Bill Gates und Robert Muglia zusammenfasst: “Mit RealNetworks ist es wie bei Netscape, der einzige Unterschied ist, dass wir diesmal früher in das Spiel eingreifen können”, habe Muglia erklärt, wie es in dem Memo heißt.

“Bills Kommentar war, dass das ein strategisch wichtiger Bereich ist, und dass wir ihn gewinnen müssen”, so das Memo weiter. Wenige Monate später integrierte das Unternehmen den Player in das Betriebssystem. Vor zwei Jahren verfügten die Wettbewerbshüter der EU-Kommission, dass diese Praxis gegen geltendes Recht verstoße und verurteilten Microsoft zu der Rekord-Strafe von 497 Millionen Euro.

Silicon-Redaktion

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