Besonders die Sparte Com hat sich wie erwartet nicht so gut entwickelt, wie sie sollte. Insgesamt hat der Technologiekonzern Siemens aber Januar bis März deutlich besser abgeschnitten als erwartet. Sowohl Umsatz, Auftragseingang als auch das Ergebnis legten zu. Allerdings erfüllten sie dennoch nicht die vom Vorstandsvorsitzenden Klaus Kleinfeld vorgegebenen Ziele.
Die Problemsparten Com und Siemens Business Services (SBS) verfehlten die Ziele sogar deutlich. In der Kommunikationssparte Com ging der Gewinn um 75 Prozent auf 27 Millionen Euro zurück. SBS vergrößerte seine Verluste von 129 Millionen auf 194 Millionen Euro.
Allerdings will der Konzern vermeiden, dass wieder wie vor dem Verkauf der Mobilfunksparte an Benq Gerüchte um ein Abstoßen kursieren und Instabilität in die Abteilung tragen. “Die Spekulationen um Com und SBS helfen uns nicht”, sagte Kleinfeld auf einer Telefonkonferenz für Analysten. Bei Com kündigte Siemens kurzfristig aber “weitere Kapazitätsanpassungen” an. Das kann heißen, Kosten zu sparen – möglicherweise durch Restrukturierung. Genaueres dazu ist aber bislang nicht bekannt. Im ersten Halbjahr hatte Com bereits 1500 Mitarbeiter verloren. Die Anzahl der geplanten Stellenstreichungen insgesamt spezifizierte Siemens bislang nicht.
Allerdings scheint Kleinfeld generell von den Margenzielen Abstand genommen zu haben, die ihm bereits intern und extern viel Kritik einbrachten. “Wir werden sehen, was passiert, und im April 2007 wieder darüber sprechen”, sagte er jetzt. Ursprünglich wollte er die Abteilungen zu jährlichen Zuwächsen von 4 bis 13 Prozent verpflichten, die Manager sollten mit einem Ampelsystem konfrontiert werden – Grün heißt dabei, dass das Wachstum im Rahmen liegt, Gelb ist äußerste Warnstufe und bei einer roten Anzeige für die Abteilung sollte der Abteilungsleiter oder Verantwortliche eigentlich gar nicht mehr ins Büro kommen.
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