Piraterie öffnet Microsoft Märkte

Microsoft hat nach eigenen Angaben im vergangenen Jahr 14 Millionen Dollar Einnahmen durch Raubkopien verloren. Kritiker behaupten jedoch, dass der Konzern in Wahrheit von der illegalen Verbreitung seiner Produkte durchaus profitiert – und das auch weiß.

Hal Varian, Professor für Information Management an der Universität Berkeley, vergleicht Microsofts Anti-Piraterie-Politik gar mit dem Geschäft illegaler Drogenhändler. “Die erste Dosis ist kostenlos”, sagte er gegenüber dem Blatt. “Wenn man einmal begonnen hat ein Produkt zu verwenden, wird man es auch weiter verwenden”, sagte Varian.

Die Frage sei, ob es sich dabei nur um entgangene Gewinne, ein versehentliches oder gar ein bewusstes Geschäftsmodell handle, ergänzte Eric Goldman von der Marquette-Universität. “Wahrscheinlich von allem ein bisschen.”

Zudem zitiert die Zeitung Microsoft-Chairman Bill Gates aus einem Vortrag an der Universität Washington im Jahr 1998: “Obwohl in China jedes Jahr etwa drei Millionen Computer verkauft werden, zahlen sie nichts für die Software. Eines Tages werden sie das aber tun.”

“Und solange sie Software stehlen, wollen wir, dass sie unsere stehlen. So werden sie auf eine gewisse Art abhängig und wir werden schon noch herausfinden, wie wir dann im nächsten Jahrzehnt dafür kassieren können.”

Schon seit 1986 kommt bei Microsoft kein Kopierschutz zum Einsatz, vielmehr versucht man im Rahmen des Programms Windows Genuine Advantage Kaufanreize für Original-Software zu bieten.

Silicon-Redaktion

Recent Posts

Sofortzahlungen im Wandel: Sicherheit und KI als treibende Kräfte

In Deutschland hat das Zahlungsverhalten 2024 eine deutliche Entwicklung hin zu Sofortüberweisungen und Instant Payment…

2 Stunden ago

Blockaden und Risiken bei APM-Projekten vermeiden

Application Portfolio Management (APM) verspricht Transparenz, mehr IT-Leistung und Effizienz – theoretisch.

2 Tagen ago

BSI-Bericht: Sicherheitslage im Cyberraum bleibt angespannt

Im Berichtszeitraum Mitte 2023 bis Mitte 2024 wurden täglich durchschnittlich 309.000 neue Schadprogramm-Varianten bekannt.

3 Tagen ago

KI-Hype in der Cybersicherheit – oder besser doch nicht?

KI kommt in der Cybersicherheit zum Einsatz, etwa um Abweichungen im Netzwerkverkehr zu identifizieren. Ist…

3 Tagen ago

Netzwerksegementierung schützt vor Angriffen über die OT

Ungepatchte und veraltetete Maschinen-Software ist ein beliebtes Einfallstor für Hacker, warnt Nils Ullmann von Zscaler…

4 Tagen ago

KI-Bluff bei AIOps erkennen

Die Auswahl einer Lösung sollte anhand von echten Leistungsindikatoren erfolgen, um echte KI von Behauptungen…

4 Tagen ago