Spyware erlebt einen zweiten Frühling
Das US-Unternehmen Webroot berichtet von einem verstärkten Wiederanstieg von Spyware.
Die Infektionsrate im Bereich der privat genutzten Rechner habe dabei den höchsten Stand seit dem ersten Quartal 2005 erreicht. “Diese alarmierenden Zahlen verdeutlichen, dass Spyware ein Problem ist, dass die Internetnutzer noch über Jahre hinweg belasten wird”, sagte Webroot-CEO C. David Moll.
“Es hat sich herausgestellt, dass es sich bei der Spyware-Gefahr nicht nur um ein Strohfeuer handelt. Es geht hier um eine handfeste Bedrohung, die einen finanziellen Hintergrund hat und sich deshalb immer weiter ausbreiten wird.”
Wie es in dem ‘State of Spyware Report’ des Unternehmens heißt, ist die Zahl der mit Spyware infizierten PCs von 72 Prozent im vierten Quartal 2005 auf 87 Prozent im ersten Quartal 2006 gestiegen. Auf infizierten Rechnern befinden sich damit im Durchschnitt knapp 30 Spionageprogramme. Betrachtet man nur Rechner innerhalb von Unternehmen, sind es durchschnittlich 21,5 Programme.
Besonders überraschend ist laut Moll ein Wiederaufleben von Adware. Hier verzeichne man einen dramatischen Anstieg – 59 Prozent der Rechner seien mittlerweile von solchen Programmen betroffen. “Die Tatsache, dass Adware mehr und mehr Überhand nimmt, ist ein Hinweis darauf, dass die Adware-Hersteller neue Möglichkeiten gefunden haben, ihre Programme zu versenden und Rechner zu infizieren – trotz der Bemühungen dieses Handeln zu legitimieren”, so der Webroot-CEO.
Im Vorfeld des jetzt veröffentlichten Reports hatte Webroot auch den Leitfaden ‘Spyware & Small Business’ herausgebracht. Demnach wurden im ersten Quartal dieses Jahres über 50 Prozent der kleinen und mittleren Unternehmen mit Spyware angegriffen. Kleine Unternehmen seien für die Kriminellen besonders Erfolg versprechend, da sie zumeist nur über geringe IT-Ressourcen verfügten und ihre Netzwerke nicht besonders gut geschützt seien, hieß es zur Begründung.
Die Auswirkungen der Spyware-Attacken sind dabei unterschiedlich. Knapp zwei Drittel der Unternehmen berichten von einer massiven Verlangsamung ihrer IT-Prozesse, 58 Prozent beobachten eine sinkende Produktivität bei ihren Mitarbeitern, jedes dritte Unternehmen verzeichnet negative Folgen für den Geschäftsverlauf und 20 Prozent erlitten Umsatzverluste.