CEO John Thompson stellte die Strategie ‘Security 2.0’ vor. Das ist Symantecs Antwort auf die ‘Web 2.0’ genannten modernen Webtechniken – wie Ajax (Asynchronous Javascript and XML) und RSS (Really Simple Syndication). Symantec verlagere mit der Zunahme der Web-2.0-Seiten seine Aufmerksamkeit, sagte Thompson in einer Keynote.
Während es bislang darum ging, die Daten und die Infrastruktur zu sichern, seien jetzt auch die “digitalen Interaktionen” zu schützen. Das Web 2.0 bringe eine Zunahme der Zusammenarbeit (Collaboration). Daher würden sichere digitale Identitäten im E-Commerce immer wichtiger – auch um das bereits verlorene Vertrauen der Anwender zurückzugewinnen.
Thompson nannte drei Bereiche, in denen sich Symantec stärker engagieren wird: im Identity Management, in der Verschlüsselung und bei Managed Services. “Wir sind im Moment nicht im Identity-Management-Geschäft, interessieren uns aber stark dafür”, sagte er.
Symantecs Rivalen haben die Botschaft sicher gehört. Der Markt für Identity Management wird derzeit von CA, IBM, Hewlett-Packard (HP) und Oracle beherrscht. IDC sagt dem Geschäft in den nächsten drei Jahren ein sattes Wachstum voraus – auf dann 4 Milliarden Dollar.
Auch in Sachen Verschlüsselung will Symantec zulegen. “Derzeit liefern wir per se keine Verschlüsselungstechnik.” Manche Symantec-Backup-Produkte verfügten zwar über begrenzte Verschlüsselungsfunktionen. Einige US-Bundesstaaten hätten jedoch Gesetze verabschiedet, “die mehr verlangen”.
Symantec habe auch die steigende Popularität der Hosted Services à la Salesforce.com registriert, sagte Thompson. Man biete bereits einen Managed Security Service an. Services für Managed Archiving, Managed Backup und Managed E-Mail seien dazu eine “logische Erweiterung”.
Nach Auskunft von Jeremy Burton, Symantec Senior Vice President Enterprise Security and Data Management, konzentriert sich der Hersteller in Sachen Managed E-Mail Services zunächst auf Instant-Messaging- und VoIP-Lösungen. Die Archiving und Backup Services sollen sich an kleine und mittelgroße Unternehmen (KMU) richten. Wann die Produkte auf den Markt kommen, steht noch nicht fest.
Das Unternehmen hatte in den letzten zwei Jahren eifrig zugekauft – darunter im Dezember 2004 den Storage-Spezialisten Veritas. Mittlerweile ist Symantec nach Auskunft von Thompson der weltweit viertgrößte Software-Hersteller. Ob sich Symantec die angekündigten Produkte mit Einkäufen verschafft oder selbst entwickelt, ist noch offen.
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