Das Unternehmen selbst habe keine andere Wahl, als sich der lokalen Gesetzgebung zu beugen, sagte Yahoo-Chef Terry Semmel. Hintergrund sind Vorwürfe, wonach das Unternehmen der chinesischen Regierung bei der Identifizierung eines regimekritischen Autors geholfen haben soll.
“Staatsregierungen, die miteinander Geschäfte machen, können die andere Regierung natürlich beeinflussen”, so Semmel. “Als Industrieunternehmen bemühen wir uns um die Unterstützung der Regierung und das werden wir auch weiterhin tun.” Es würde jedoch der Medienfreiheit nicht helfen, wenn sich Yahoo aus dem China-Geschäft zurückziehe. Er hoffe, dass andere Nachrichtendienste und Verlage ihr Geschäfte in China trotz der Regulierungen weiterbetreiben.
In China selbst scheint man derweil weit entfernt davon, die Zensurbestimmungen zu lockern. Stattdessen baut die größte Suchmaschine des Landes, Baidu, nun eine eigene Online-Enzyklopädie auf – quasi als zensierte Alternative zu Wikipedia. Die chinesische Variante verbietet “bösartige Beurteilungen des gegenwärtigen nationalen Systems” oder “Angriffe auf Regierungsinstitutionen und Funktionäre”, heißt es in den Bestimmungen für den Dienst Namens ‘Baidu Baike’.
Verboten sind demnach auch Beiträge, die “die gesellschaftliche und öffentliche Ordnung schädigen” oder “Streit im Zusammenhang mit Minderheiten, Rassismus, Religion und Regionen anzetteln”. Baidu hält sich die Interpretation “angemessener” Beiträge vor.
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