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Sun Java kommt Open Source gefährlich nahe

Jedoch ist die Workbench mit Betriebssystem-Zusätzen und Spezial-Tools noch weit davon entfernt, selbst quelloffen und frei zu werden. Das stellte Sun Microsystems im Vorfeld der Hausmesse JavaOne 2006 klar.

Es geht den Java-Vätern weit genug, nun auch die ‘Java Standard Edition’ so umzubauen, dass PC-Hersteller online eine Version kaufen können, die sie weiterverbauen dürfen – in Maßen. Somit könnte aber Java von Anfang an in Rechnern für Profis eingebaut sein. Und die Hersteller, die sich zu dem Programm entschließen, bekommen von Sun technische Hilfe und einen kompletten Update-Service. Unterstützung beim Einrichten und Aufspielen ist ebenfalls enthalten, so das Unternehmen.

Die Abkommen, die Sun bereits mit Apple, Dell, Hewlett-Packard und Samsung hat, werden davon nicht berührt. Sie haben einen anderen Charakter und sind eher bilaterale Verträge für die Weiternutzung von Java-Technik. Neu ist aber, dass jeder Nutzer eines neu gekauften PCs eine persönliche Java-Version herunterladen kann, so Sun. Voran gegangen war eine bessere Bindung von Java Runtime Environment mit Linux-Derivaten. Der neue Schritt setzt diesen Weg fort.

Außerdem will der Konzern mehr Quellcode von Anwendungen, die in Java geschrieben sind und bisher in den Händen von Sun waren, öffnen. Java selbst bleibt als Urmutter dieser Anwendungen aber im Haus. Rich Green, ehemaliger und neu zurückgewonnener Software-Manager bei Sun, stellte allerdings Überlegungen in diese Richtung an. Er sagte gegenüber der US-Presse: “Das ist noch nicht vom Tisch; wir prüfen die Marktsituation dafür.” Ein Open Source Geschäftsmodell könnte Java also immer noch werden. Analysten und Branchenkenner rufen seit Jahren danach.

Was diese Klientel ebenfalls freuen dürfte und den Kunden sicherlich die Kommunikation mit dem Hersteller erleichtern wird, ist die Zusammenlegung von zwei Server-Abteilungen. Wie der Konzern ebenfalls zur JavaOne ankündigte, werden die Abteilung für Server der x86-Reihe und solche mit SPARC-Chips zusammengelegt.

Intern heißt das, dass John Fowler, der ehemalige Netzwerksystemmanager bei Sun, jetzt die Geschäfte der neuen Abteilung verantworten soll. Für die Anwender dürfte interessant sein, dass sie jetzt im Speicher- und im Serverbereich ein und dieselben Ansprechpartner bekommen könnten. Sun selbst sieht diesen Schritt als Effektivierung und Verschlankung. Er gilt als erste konkrete Neuerung, seit Jonathan Schwartz, der neue CEO des Konzerns, in Klausur gegangen ist, um das Geschäft von Sun umzubauen und interne Wege zu verkürzen. Wie viele Stellen dieser Umbau kosten wird, ist noch nicht ausgesprochen.

Silicon-Redaktion

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