Denn mit dem Support für das ODF will IBM die Collaboration-Plattform auch gegen Microsoft Office positionieren. So wird Notes nicht nur das standardisierte offene Format unterstützen, sondern auch eine eigene Textverarbeitung, Tabellenkalkulation und ein Präsentationstool vorweisen.
“Das ist das erste Mal, dass Notes einen eigenen Dokumenten-Editor bekommt”, erkärte Ken Bisconti, Vice President für Lotus Workplace bei IBM. Aber der wichtigste strategische Schritt gegen Microsoft wird der Support von ODF sein. Denn über dieses XML-basierte Format können Unternehmen, Behörden oder andere Organisationen Dokumente ohne Kompatibilitätsprobleme austauschen.
Microsoft hingegen setzt auf eigene, proprietäre Formate wie .doc oder .xls. Mittelfristig wird Microsoft noch auf der proprietären Plattform bleiben und den Support in Office für ODF strikt verweigern. Daran ändern auch Redmonds Bemühungen, das Format Open XML als ISO-Standard offiziell anerkannt zu bekommen, wenig.
Marktforscher von Gartner stufen die Chancen als gering ein, dass Microsoft den Standard durchboxen kann. Die Begründung, die Gartner für diese Einschätzung liefert, spricht ebenfalls gegen Microsoft: Das Standardisierungsgremium hätte ja mit ODF bereits einen Standard kreiert.
Die Analysten glauben nicht, dass das Gremium einen zweiten, konkurrierenden Standard akzeptieren wird. Auch die Anerkennung durch den Verband der europäischen Computerhersteller, der ECMA, mache diesen Schritt nicht wahrscheinlicher, heißt es von Gartner. Die Marktforscher gehen vielmehr davon aus, dass ab 2010 bereits 20 Prozent der Unternehmen und etwa die Hälfte der Regierungen auf ODF setzen werden.
Etwa 125 Anwender, laut IBM-Schätzungen, würden derzeit Lotus Notes nutzen. Preise sind bisher noch nicht bekannt, aber nennenswert teuer sei das Update nicht, beruhigen IBM-Mitarbeiter.
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