Google gibt Europa Nachhilfe

Glaubt man Googles Europachef Nikesh Arora, dann nutzen europäische Unternehmen das Internet falsch.

Anders als Unternehmen in den USA würde die europäische Wirtschaft das Web als Handelsplatz noch nicht genug nutzen, sagte Arora im Vorfeld der Google-Konferenz ‘Zeitgeist Europa’ gegenüber der britischen Zeitung Telegraph. Europas Unternehmen müssten ihre Online-Präsenz verstärkt ausbauen und mehr an den Kundenbedürfnissen ausrichten.

Das Internet wird nach Aroras Worten unter anderem die Branchen Handel, Werbung, Medien, Zeitungen und Unterhaltung nachhaltig verändern. “Bei Google überlegen wird nicht, mit welchen Diensten wir Geld verdienen können. Wir sagen: Entwickeln wir coole, neue Sachen, ob wir damit etwas verdienen, wird sich später weisen”, erklärt der Europa-Chef die Firmen-Philosophie.

Ein namentlich nicht genannter Analyst formulierte es gegenüber dem Blatt anders: “Google sieht sich selbst gerne als Buddha der Internet-Zeitalters, der die Nutzer auf den Pfad der Erleuchtung bringt.”

Google will die Konferenz ‘Zeitgeist Europa’ als “Mini Davos” etablieren. 250 Top-Manager der Telekommunikations-, Medien- und Informationsbranche haben sich angemeldet. Eröffnet wird das Gipfeltreffen von einem 12-jährigen Mädchen, das seine Erwartungen und Wünsche an die kommenden zehn Jahre Internetentwicklung erzählen wird.

Bis diese Visionen in Erfüllung gehen, haben die Marktforscher von Hitwise die aktuelle Entwicklung von Google unter die Lupe genommen. Demnach haben die jüngsten Such- und Service-Angebote des Konzerns zwar viel Aufmerksamkeit auf sich gezogen – der meiste Traffic wird jedoch mit 80 Prozent weiterhin über die Flaggschiff-Seite Google.com generiert. Ohne Zweifel ist das also der Motor, der das Geschäft derzeit vorantreibt. Nach Angaben von  NetRating wurden allein im März drei Milliarden Suchanfragen bei Google gestartet.

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