Im Nachgang eines Gerichtsurteils gegen den Softwarehändler William Ling, der in Südengland gerippte Software im Wert von 3,5 Millionen Pfund (5,13 Millionen Euro) verkauft hatte, warnte der Konzern kleine und mittelständische Unternehmen. Sie seien besonders gefährdet, illegale Software im Haus zu haben, sagte Michala Alexander, eine Anti-Piracy-Managerin des Unternehmens, im Anschluss an die außergerichtliche Einigung mit dem Ex-Partner.
Sie bezog sich dabei auf die Tatsache, dass Lings heiße Ware vor allem zum Schnäppchenpreis an Kleinunternehmen gegangen sei. Schließlich sei der reale Ladenwert der Software etwa 12 Millionen Pfund gewesen. Doch sie betonte auch, dass es dem Konzern nicht darum gehe, die Kunden in irgendeiner Weise zu reglementieren, sondern allein um die Ergreifung der Händler von illegaler Software – egal wo auf der Welt.
Und genau diese Verteilung der Raukopierer weltweit scheint sich derzeit zu verschieben. War es bislang üblich, Russland und China als Quellen illegaler Software anzunehmen – und oft lag die Fachwelt damit nicht daneben – so verändert sich dieses gewohnte Bild derzeit stark. Laut einer Studie der Business Software Alliance, einem Industriezusammenschluss für den Schutz des geistigen Eigentums der Softwarekonzerne, kommen weniger kopierte Softwareprodukte in China, Russland und der Ukraine auf den Markt, als noch im Jahr 2004.
So war im vergangenen Jahr nur noch 86 Prozent der verkauften Software in China illegal, im Vergleich zu 90 Prozent im Vorjahr; in Russland waren es 2005 nur noch 83 Prozent im Vergleich zu 87 Prozent; in der Ukraine nur noch 85 Prozent im Vergleich zu 91 Prozent und in Marokko nur noch 68 Prozent im Vergleich zu 72 Prozent im Jahr 2004. Doch die Länder sind demnach immer noch an der Spitze, wenn es um die häufigsten Raubkopie-Verkäufe weltweit geht. Doch die Maßnahmen der Regierungen gegen Softwarepiraterie greifen dort offenbar.
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