Das teilten Staatsanwaltschaft und Musikindustrie mit. So hätten die Ermittler drei Monate sämtliche Daten auf einem Server gespeichert, der als Verteiler in dem Tauschsystem fungierte.
Ingesamt wurden 40.000 IP-Adressen indentifiziert, wovon 3500 deutschen Nutzern zugeordnet werden konnten. Diese seien inzwischen auch namentlich bekannt und müssten nun mit rechtlichen Konsequenzen rechnen.
Zu Hausdurchsuchungen sei es jedoch nur gekommen, wenn mehr als 500 Dateien zum Herunterladen angeboten wurden, erklärte der Staatsanwalt. Im Gesamten Bundesgebiet wurden deshalb 130 Hausdurchsuchungen durchgeführt; wobei mehrere tausend CDs, über 100 Rechner sowie weiteres Beweismaterial sichergestellt wurde.
Nähere Details zu dem Ermittlungsverfahren teilte die Staatsanwaltschaft nicht mit, um den “Straftätern” nicht wertvolle Informationen zukommen zu lassen. Der Server selbst wurde indes nicht beschlagnahmt, weil der Betrieb an sich legal sei.
Für den 14 Gigabyte umfassenden Mitschnitt der Tauschvorgänge sei eigens eine Software entwickelt worden. Rund 800.000 Dateien seien über den Server ausgetauscht worden. Dabei habe einer der Anbieter 8000 Titel zum Tausch angeboten. Die Nutzer der Tauschbörse repräsentierten indes alle Schichten der Bevölkerung.
Dabei sei der Schritt der Staatsanwaltschaft keine Ermessensfrage gewesen. Die International Federation of the Phonographic Industry (IFPI) habe gegen die identifizierten Nutzer Strafanträge gestellt. Der illegale Tauschhandel mit Dateien sei ein Straftatbestand und deshalb habe die Staatsanwaltschaft tätig werden müssen.
Für den Verband der Phonoindustrie war die Aktion ein Erfolg. Man wollte über die negativen Folgen des Datentausches informieren und die Illusion der Nutzer, anonym bleiben zu können, zerstören. Insgesamt laufen derzeit rund 7500 Strafanträge gegen Datentauscher in Deutschland.
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