Ebay startet E-Mail-Kampagne für Web-Neutralität
Über eine Million US-Nutzer sollen dem Web-Auktionshaus Ebay ihre Stimme für die Neutralität des Internets leihen.
Dafür hat der Konzern jetzt eine E-Mail-Kampagne unter den Kunden in den Vereinigten Staaten gestartet. Etwa eine Million Aufrufe sind bereits verschickt worden. Nutzer, die sich daran beteiligen, sollen ihre Meinung zum Thema Neutralität des Internet an ihre Kongressabgeordneten schreiben.
So hat Meg Whitman, CEO des Konzerns, die Nutzer elektronisch eingeladen, sich in die Diskussion um die Kosten für Breitbandverbindungen einzubringen, die als Netz-Neutralitätsdiskussion geführt wird. “Es mag Ihnen unglaubwürdig erscheinen, aber die Gesetzesväter in Washington diskutieren ernsthaft darüber, ob die Verbraucher das Internet auch in Zukunft frei nutzen können”, heißt es in dem Appell.
Die TK- und Kabelnetzbetreiber würden ihre enorme politische Macht ausnutzen, um das Internet grundlegend zu verändern – nur weil sie die Kontrolle über die Internetzugänge hätten, zitiert die US-Presse Whitman weiter. Ebay ist zwar als Konzern engagiert, um den freien Zugang zum Internet gegen die Interessen der Netzbetreiber durchzusetzen. Doch diese Kampagne ist von der Art her neu – nicht nur, weil es eine E-Mail-Kampagne für die Nutzer ist, sondern auch, weil CEO Meg Whitman erstmals unter ihrem eigenen Namen direkt an die Kunden herantrat.
Die Netzbetreiber bilden in der Diskussion das zweite Lager. Sie überlegen, breitbandige Verbindungen zu reglementieren. Sei es durch verstärkte Kosten schon auf Netzbetreiberebene, sei es durch inhaltliche Kontrolle. Demnach dürften Nutzer nur noch die Inhalte sehen, für die sie eine bezahlte Zugangsberechtigung haben.
Ebay tritt gemeinsam mit Google dagegen an, dass die Anfangsinvestitionen der Betreiber auf diese Weise wieder eingenommen werden – Neutralität des Internets steht auf ihren Fahnen. Google hatte sich allerdings in der jüngsten Vergangenheit dadurch traurigen Ruhm erwoben, dass der Konzern der chinesischen Regierung beim Zensieren geholfen haben soll.