Der von Red Hat übernommene Anbieter wird unter anderem Agenten für die bessere Kontrolle der IT-Infrastruktur auf Open-Source-Basis anbieten. Außerdem gibt es ein Zertifizierungsprogramm für JBoss-Lösungen, an dem sich Anbieter von Software as a Service (Software als Dienstleistung oder im Hosting-Verfahren) beteiligen sollen, was dieses Geschäftsmodell fördern soll.
Wie es auf der Messe JBoss World heißt, sollen sich die Nutzer aber auch mit dem Internet der neuen Generation beschäftigen – dafür hat der Hersteller jetzt das neue Applikation Framework, ‘Seam 1.0’ für Web 2.0 verfügbar gemacht. Auch hierbei steht der Business-Gedanke im Vordergrund. So sollen sich die neuen serviceorientierten Architekturen (SOA) leichter damit bauen lassen, weil die Werkzeugkiste besondere, moderne Tools für die Zusammenführung von Prozessen mittels Programmierung auf der Ebene der Architektur oder der Application Programming Interfaces (API, Schnittstellen) enthält. Diese sollen die komplexen Landschaften im Endeffekt durchgängiger, sicherer und leichter kontrollierbar machen.
Dabei sollen die Entwickler beispielsweise komplexe Web-Applikationen mit annotierten POJOs (Plain Old Java Objects), User Interface Widget-Komponenten und XML zusammenstellen. Außerdem ist Seam 1.0 gut mit anderen JBoss SOA-Technologien und Java Business Integration (JBI) verträglich, heißt es von der Middleware-Abteilung von Red Hat.
Mit der Nutzung von Enterprise Java Beans 3.0 (EJB 3.0) seien nicht mehr die üblichen grobgranularen Elemente in Gebrauch, sondern POJOs mit fein abgestimmten Annotationen. Oder, wie JBoss mitteilte: In JBoss Seam wird alles zu einem EJB.
Die Funktion Seam Remoting erlaubt den Aufruf von EJB direkt aus dem Web-Browser-Client;außerdem wurde die Zustandsverwaltung automatisiert, was die manuelle Anpassung von zustandsbehafteten Applikationen (stateful applications) vereinfachen und fehlerfreier machen soll. Seam 1.0 steht dabei, wie erwartet, unter der GNU Lesser General Public License (LGPL) zur Verfügung.
In die gleiche Richtung – nämlich Open-Source-Arbeitsweisen im Geschäftsalltag zu verankern – geht die Öffnung des Agenten für System-Management, der den Kern des JBoss Operations Network (ON) bildet. JBoss will die Plattform einerseits etablieren. Andererseits geht es dem ehemaligen JBoss-CEO und jetzigen Senior Vice President und General Manager der JBoss Division Marc Fleury um mehr Zusammenarbeit rund um die Plattform.
Er denkt an eine große Community von JBoss-Entwicklern und unabhängigen Softwareanbietern (ISVs), einige von ihnen haben den Schritt demnach selbst mit angeregt. Die Entwicklung eigener Management-Agents, die Interoperabilität in heterogenen IT-Umgebungen ermöglichen, soll den Anwendern und Kunden volle Kontrolle über ihre IT-Infrastrukturen geben.
“Jetzt öffnen wir JBoss ON und schaffen damit eine breit angelegte Enterprise-Management-Lösung, die auf unterschiedlichen Plattformen und diverser Middleware läuft”, sagte Rich Friedman, Direktor Produktmanagement bei JBoss. Damit gehe die Open-Source-Strategie für den Agenten auf. Am Ende stehe eine nahtlose Management-Umgebung, die mit jedem Management-System arbeiten soll. Heterogene Kundenumgebungen würden vor allem dadurch unterstützt, dass jeder Anbieter den Agenten so erweitern kann, dass er seine eigenen Produkte verwaltet.
Langfristig sollen JBoss ON und Red Hat Network verbunden werden und eine einheitliche, konsistente Management-Plattform für Kunden bilden, die Red Hat Enterprise Linux und JBoss JEMS nutzen. Unter dem Dach von Red Hat erwarten die Kunden mehr dieser konkreten Geschäftslösungen von der neuen “Middleware-Abteilung”.
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