Darunter versteht das Management des Softwarekonzerns ein Programm, das den Migrationsdruck von den Kunden nehmen soll. Diese haben sich jedoch inzwischen überlegt, dass entweder die Weiterentwicklung zugekaufter Software oder aber das neue, integrierte Software-Stack ‘Fusion’ eventuell unter der gleichzeitigen Entwicklung leiden könnten.
Wie die DOAG mitteilte, hätten die Kunden zunächst positiv auf die Ankündigung von Oracle President Charles Philips reagiert. Das Programm sieht vor, die bestehenden Produktlinien von Peoplesoft, Siebel, J.D.Edwards sowie die Oracle E-Business Suite weiter zu entwickeln und parallel mit unvermindertem Tempo die neue Plattform ‘Fusion’ anzugehen. Die Kunden können nun individuell entscheiden, wann sie auf die neue Fusion-Plattform setzen wollen und sie genießen bis dahin weiter die gewohnte Pflege, so heißt es.
Jedoch befürchteten einzelne Kunden, dass das Innovationstempo der Altprodukte abnehmen und zugunsten der neuen Fusion-Entwicklungen abnehmen könnte. Die Entscheidung einiger Nutzer, wegen des Programms mit dem beschleunigten Umstieg auf die Oracle-Welt noch etwas zu warten, werde nun wieder teilweise angezweifelt. Durch die Parallelentwicklung könnten sich nun beide Roadmaps – die der gekauften Systeme und die der geplanten Oracle-Neuerungen – verzögern, so die DOAG.
Vor allem im Neukundengeschäft könnten sich Entscheidungen fatal auswirken. So mancher Kunde, so heißt es, stelle sich die Frage, ob er sich mit einer von Oracle zugekauften Lösung nicht für ein “Abstellgleis” entscheide. Auch die Zusicherung des Oracle-Managements, dass die Kunden quasi automatisch auf die Fusion-Plattform gehievt würden, wird nun in Frage gestellt. Eine Migration entspreche schließlich vom Aufwand her beinahe einer Neuimplementierung. Die DOAG ist als streitbare Anwendergruppe bekannt und so rät sie dem Management unverblümt, auch in die weiter entwickelten Altsysteme bereits die Fusion-Middleware einzubauen. Nur so, so heißt es, werde sich das Applications Unlimited Programm als erfolgreich erweisen. Denn nur so würden die umständlichen und kostenintensiven Migrationen vermieden. Der Umstieg auf Fusion-Applikationen bei vorhandener Middleware sei schließlich unaufregend.
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