IT-Budget des FBI gibt Rätsel auf
Das Federal Bureau of Investigation (FBI), der Inlandsgeheimdienst der USA, muss sich wegen IT-Fragen vor einer Rechnungsprüfungskommission fürchten.
Eine Blamage, eine Frechheit und eine Geldverschwendung – so nannten amerikanische Bürgerrechtler gegenüber dem Fernsehsender CNN die IT-Budgetierung im FBI. Jetzt geht das Government Accountability Office (GAO), etwa vergleichbar unserem Bundesrechnungshof, den Vorwürfen der Geldverschwendung gründlich nach.
Vor allem die aktuellen IT-Ausgaben sind den Prüfern ein Rätsel. Deshalb haben sie eine eigene Jury, die mit der FBI-Buchprüfung betraut ist, beauftragt. Sie beurteilt derzeit eine Antwort des FBI auf die Frage, wie effektiv und kostenkontrollierend die Schlapphüte mit dem IT-Budget umgehen. Besondere Aufmerksamkeit genießt dabei das mit 305 Millionen Dollar veranschlagte Projekt ‘Sentinel’, das eine Erfassung, Überwachung und Kontrolle für jeden US-Bürger vorsieht. Außerdem enthält es – und das ist der eigentliche Pferdefuß – eine Vernetzung zwischen Exekutive, Legislative und Judikative mittels gemeinsamen Datenbanken.
Die GAO-Beamten haben jetzt gefordert, dass das FBI über seine Projekte und deren Umsetzung besser Bescheid wissen sollte – sie sind also mit der Antwort auf ihre Anfrage vom Mai dieses Jahres nicht zufrieden. Außerdem kritisierten sie scharf die laxe Umgehensweise des FBI-IT-Departments mit Freiberufler-Verträgen und deren Kostenstruktur. Das FBI müsse ferner eine bessere Kontrolle über die eigenen IT-Einkäufe an den Tag legen, hieß es vom GAO. Ansonsten werde das Sentinel-Projekt scheitern. Die Steuermillionen wären unwiederbringlich verschwendet.