Oracle entzieht IBM die Kontrolle über Siebel CRM On Demand
Oracle hat Siebel vergangenen Herbst gekauft, jetzt übernimmt der Konzern auch die Kontrolle über die jüngsten Produktinnovationen der kalifornischen CRM-Anbieter.
Das ist die On-Demand-Lösung für Siebels CRM-Flaggschiff. Sie wurde 2003 gestartet und erste Erfolgsberichte führten 2004 zu einem Fünf-Jahresvertrag mit IBM. Big Blue sicherte darin zu, die gesamten Infrastruktursysteme und Datenbankanwendungen zur Verfügung zu stellen, die für ein reibungsloses gehostetes Geschäft vonnöten waren. Das übernimmt jetzt Oracle.
Wie Oracles President Charles Philips sagte, sei der Wechsel für die Kunden nicht zu spüren. Die meisten Anbindungen von ihnen seien bereits migriert. Der Rest soll diesen Sommer folgen. Philips betont, dass der Schritt vor allem aus einem Grund notwendig geworden sei: Bei der IBM-Struktur sei der neue Besitzer der Siebel-Lösung gezwungen gewesen, die Systeme für die Softwarepflege ganz oder teilweise herunterzufahren – bei den eigenen Backend-Systemen sei dies nicht notwendig. Außerdem spare die eigene Hosting-Lösung selbstredend Geld.
Noch ist allerdings nicht die Rede davon, diese Einsparung an die Kunden weiterzugeben. In diese Kerbe könnten dezidierte Hosting-Anbieter wie Salesforce schlagen. Die On-Demand-Lösung war einst einerseits eine Antwort auf den Erfolg von Firmen wie Salesforce, andererseits ein Schritt in Richtung Innovation, der der etablierten Marke Siebel gut zu Gesicht stand.