Wie der Konzern mitteilte, seien die Vorbereitungen so weit fortgeschritten, dass die Programmiersprache Java in wenigen Monaten unter eine Open-Source-Lizenz gestellt werden könnte.
Nach Angaben von Simon Phipps, Suns Chief Open Source Officer, beschäftigen die Java-Entwickler bei Sun nur mehr zwei Fragen, diese sollten aber genau beantwortet werden. Einmal wolle der Konzern dafür sorgen, dass Javas Kompatibilität gewährleistet bleibe und dass die Sprache ihr Motto ‘write once, run anywhere’ nicht verliere. Dies könnte unter Umständen passieren, wenn ein Open Source unterstützendes Unternehmen seine Marktmacht einsetzt, um die Art und Weise von Implementierungen zu kontrollieren. So könnte eine besondere Geschmacksrichtung von Java entstehen. Phipps sagte, das gefährde die Offenheit von Java. Darauf hatte er vor einem Monat noch einmal eindringlich hingewiesen.
Er sagte jetzt, dass es notwendig sei, beide Aspekte sicherzustellen, da der Markt derzeit sehr profitabel sei. Dies stellte er damit in Zusammenhang, dass viele Unternehmen andere Unternehmen bei Java-Aufgaben unterstützen. Das könnte wegbrechen, wenn Java seine Unabhängigkeit auf irgendeine Weise verliert.
Sun will diese Stütze für Java vor allem aus guter Governance und überlegtem Licencing bauen. Laut dem Manager ist die Open-Source-Initiative bei Sun aber noch damit beschäftigt, das “Wie” zu klären. Doch soviel scheint sicher: Es kommt ihm auf die Kombination aus beiden Regeln an. Und dabei gibt es nicht nur Detailfragen, wie Danese Cooper sagte. Die ehemalige Chief Open Source Evangelist der Firma und langjährige Sun-Mitarbeiterin galt – bis zu ihrem Weggang zu Intel – zusammen mit Jonathan Schwartz als Gallionsfigur für die “Befreiung von Java” innerhalb von Sun und hatte laut ihrem Blog nur dort angeheuert, weil man ihr versprochen hatte, am Öffnungsprozess von Java mitzuwirken zu dürfen.
Sie verwies an dieser Stelle noch einmal darauf, dass eine “alte Garde” von Sun-Mitarbeitern noch zu überzeugen sei. Diese hätten sich jahrelang dagegen gewehrt, Java auch nur ein bisschen zu öffnen. Sie schlug vor, die Open-Source-Gegner im Java-Lager, speziell im mittleren Management – zu “indoktrinieren oder ihnen neue Ziele zu geben”. Sie hofft, dass es für Sun nicht zu spät sei, von der Öffnung zu profitieren. Davor steht aber, dass Kompatibilität und eine Gewährleistung der Offenheit festgezurrt sind. Simon Phipps geht nicht davon aus, dass die Veränderung sich sofort auf die Firma auswirken wird, mittelfristig werde Sun aber mehr Innovation durch eine breitere Nutzung von Java erhalten.
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