Speicher trifft Sicherheit – EMC kauft RSA Security

EMC wird damit zu einem Storage-Allrounder der neuen Generation. Der Konzern lässt sich diese neuen Fähigkeiten etwas kosten: 2,1 Milliarden Dollar legt der Konzern für den Anbieter von Token-Systemen und -Software für Geschäftskunden auf den Tisch.

Der Merger ist der dritte dieser Art zwischen Speicherspezialisten und Security-Firmen: Im vergangenen Jahr fusionierte Symantec mit Veritas, Network Appliance legte sich den Verschlüsselungsspezialisten Decru zu. EMC kann nunmehr, so der Plan von EMC-CEO Joseph Tucci, den Lebenszyklus der gespeicherten Daten besser abbilden, da auch die Sicherung der Daten nun aus einer Hand kommt.

Er sagte, dass die Geschäftskunden nunmehr die Daten, die sie verwalten, bald auch besser absichern könnten. Dabei bestehe die Absicherung von Informationen darin, nicht nur die Daten selbst, sondern auch den Zugang dazu zu verwalten. EMC will seine Fähigkeiten als “Information Management Solution-Anbieter” einbringen, während RSA industrieweit einmalige Identity-, Verschlüsselungs- und Zugangsverwaltungslösungen mit einbringe. So könne EMC, Tucci zufolge, sicheres ILM liefern.

Darüber hinaus sagte der CEO zu, dass EMC “zu 100 Prozent” Ressourcen einplane, den Ausbau der Marktpräsenz für RSA weiter zu verfolgen. Er geht davon aus, dass sich der Security-Markt durch den Zukauf grundlegend verändern werde. Er will schließlich die Security-Produkte fest in die eigenen Produktlinien integrieren und den Kunden umfassendere Lösungen anbieten. Zusammen mit den bereits zugekauften und – laut EMC – weitestgehend integrierten Lösungen für Content und Dokumentenverwaltung, die im Herbst 2003 von Documentum oder erst vor zwei Wochen von ProActivity zugekauft worden waren, verändert sich das Portfolio von EMC in Richtung secure ILM.

Im noch relativ jungen Top-Management des Security-Spezialisten RSA wird es Veränderungen geben. Bekannt ist bisher allerdings nur, dass Arthur W. Coviello Jr., CEO und President von RSA, im neuen Unternehmen Executive Vice President werden wird. In dieser Funktion leitet er die aus RSA geschaffene EMC-Abteilung für Information Security. Er selbst sagte anlässlich des Kaufs, dass die Security ein integraler Bestandteil der Infrastruktur in Unternehmen bleiben müsse. Er halte die Heirat mit EMC wegen deren führenden Information-Infrastructure-Produkten und ihrer finanziellen Performance für gelungen.

Nicht bekannt ist bislang, ob von RSA etwa nur die Kernprodukte und die Dienstleistungen, die der Hersteller seinen mehr als 2000 Kunden weltweit erbringt, gebraucht werden, oder ob die zugekauften Techniken auch integriert werden sollen. Schließlich erwarb RSA erst kürzlich Cyota, einen Lösungsanbieter für Fraud Management und PassMark wegen deren Authentifizierungslösungen.

Unklar ist auch, wie viele Stellen durch den Zusammenschluss überflüssig gemacht werden. Schließlich gelten die Firmenkulturen als sehr unterschiedlich. Sicher ist allerdings, dass der Mega-Merger im dritten oder frühen vierten Quartal dieses Jahres abgeschlossen sein soll – vorbehaltlich der Behörden-Zustimmung. RSA setzte im Jahr 2005 rund 310,1 Millionen Dollar um.

Silicon-Redaktion

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