Mailst du noch, oder “Freedbackst” du schon?
Wenn was im Code nicht stimmt, möchte der Anwender dem Designer das unbedingt sofort mitteilen – das geht jetzt schneller mit Freedbacking.
Das neueste Modewort beschreibt eine Methode, schneller zu kommunizieren. Dabei werden so genannte Tags, also in einer bestimmten Programmiersprache geschriebene Indexierungen, in die Codes hineingeschrieben und wandern so im Header flinker und direkter an den Designer heran. Tagging wird bereits direkt im Web für die Organisierung von Informationen verwendet, unter dem Begriff “Freedbacking” ist die Methode und ihr Erfolg allerdings davon abhängig, dass möglichst viele Nutzer mitmachen.
Seit Chris Pirillo den Terminus vor einer knappen Woche eingeführt und fleißig in seinem Blog publiziert hat, sollen die Sucheinträge bei Google bis Donnerstag früh von Null auf 400 geschnellt sein. Pirillo bezeichnet das Wort als Zusammensetzung aus “Free” und “Feedbacking”. Er hofft, dass sich der Begriff zusammen mit der Methode durchsetzen wird. So könnten Softwareprodukte schneller verbessert werden. Er sieht sich in der Pflicht, den “riesigen Graben zwischen Programmierer und Anwender” zu überbrücken.
Professoren wie Clay Shirky sind allerdings der Meinung, dass der neueste Geek-Aufreger keinen Trend setzen wird. Zu unaufmerksam, schlampig und – jawohl – zu böse seien die Surfer. Durch die Verwendung von Tagging könne demnach eine neue Art von Spam entstehen, der auf die Programmierer einprasseln könnte und dem sie einigermaßen schutzlos ausgeliefert seien, meint der Web- und wohl auch Menschenkenner. Pirillo meldet inzwischen fleißig weiter Freedbacking-Domains an, die weltweit Tausende Nutzer anziehen sollen. Um so mehr lohnt es sich auch für Hacker, sich damit zu beschäftigen, warnt der Professor.