Regierung steckt 100 Millionen Euro in IT-Sicherheitsforschung
Die Bundesforschungsministerin hat zugesagt, dass 100 Millionen Euro in die zivile, IT-basierte Forschung für mehr Sicherheit in der Gesellschaft fließen sollen.
Und von der zivilen Forschung ausgehend – hier ist eine Vereinheitlichung unter dem Dach der Fraunhofer Institute geplant – sollen die Ergebnisse dann in die Militärforschung fließen. Dies, weil die Privatwirtschaft innovativer arbeite, heißt es aus Berlin.
Wie die Ministerin Annette Schavan, auf einer Veranstaltung in Karlsruhe sagte, wolle sie die “Freiheit durch Forschung sichern”. Daher habe das Ministerium das Geld bewilligt. Angesichts neuer Bedrohungen durch Terrorismus und Kriminalität liege die Herausforderung der Zukunft darin, die zivile Sicherheit zu gewährleisten, ohne Freiheit und Rechtsstaatlichkeit einzuschränken. Das will Schavan gewährleisten.
Dabei soll die zivile Forschung eine besondere Rolle spielen, die entsprechenden Militärforschungsinstitute sollen ab 2008 in die Struktur der zivilen Think Tanks der Fraunhofer-Gesellschaften eingegliedert werden können. “Ein Wissenstransfer allein von der Wehrtechnik in die Sicherheitstechnik macht daher keinen Sinn. Innovative Sicherheitstechnik kann – vor allem was kosteneffiziente Lösungen angeht – weit stärker von der zivilen, oft für Massenmärkte entwickelten Hochtechnologie profitieren”, erklärte die Ministerin.
Ihrem Verständnis nach hängt Freiheit “vom Vorsprung in Forschung und Wissenschaft und der Umsetzung in Organisation und Technologie ab”. Die neue Forschungsinitiative sei Bestandteil des zusätzlichen Sechs-Milliarden-Programms der Bundesregierung für Forschung und Entwicklung. Das Programm wird derzeit erarbeitet und soll Ende 2006 der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Es soll “Stärken in Forschung und Wissenschaft auf den künftigen Bedarf der Anwender ausrichten und in den Kontext der Europäischen Sicherheitsforschung eingebettet sein. Dafür soll beim Bildungs- und Forschungsministerium eine “nationale Kontaktstelle für Sicherheitsforschung” eingerichtet werden. Schavan erwartet, dass etwa 20 Prozent des gesamten europäischen Budgets nach Deutschland fließen.